SV Ried hat sich am Samstag mit einem 2:1-Heimsieg für die 1:3-Niederlage eine Woche zuvor gegen Sturm Graz revanchiert. Die Hochhauser-Elf feierte dank Treffern von Sulimani (11.) und Seo (52.) den ersten Erfolg seit 6. August nach vier sieglosen Matches und sprang in der Tabelle vor die nun punktegleichen Steirer auf Rang fünf.

Ried 18 Spiele in Serie ungeschlagen

Die Innviertler beweisen vor 7.300 Zuschauern ein Mal mehr Heimstärke, sie sind in der Bundesliga zu Hause schon 18 Spiele in Serie ungeschlagen. Dank früher Treffer in beiden Hälften bezwangen sie in einer spannenden Partie die Grazer, die zumindest vor der Pause mehr Spielanteile hatten. Sulimani nützte gleich die erste Ried-Chance per Kopf zu seinem ersten Bundesliga-Treffer, Verlaat sah untätig zu. Die beste Ausgleichschance hatte Rabihou, der nach einem Fehler des Torschützen alleine vor Berger auftauchte (39.). Doch dieser lenkte den Ball ab.

Unmittelbar vor der Pause vergaben Kuljic und Kablar (per Kopf nach Corner) gute Möglichkeiten auf das 2:0, das aber bald nach dem Wechsel folgte. Zunächst rettete Keeper Berger in dem abwechslungsreichen Regen-Spiel nach einem Corner gegen Nzuzi (46.), ehe der Ball von Ertls Brust ins Tor-Out sprang. Jubeln durften jedoch die Gastgeber: Seo wurde von Dabac schön frei gespielt und bezwang Szamotulski mit seinem vierten Saisontreffer.

Danach beschränkten sich die Innviertler auf Konter, Sturm kam zu weiteren Chancen. U.a. durch Sarac, dessen Freistoß von Berger pariert wurde (68.), ehe er per Kopf doch erfolgreich war (86.). Doch mehr als der Ehrentreffer gelang den Grazern in der hektischen Schlussphase nicht mehr.

Bundesliga entsandte Beobachter

Vor dem Match waren die wegen auffällig hoher Wetteinsätze auf einen Heimsieg aufgetauchten Schiebungsgerüchte ein Thema gewesen. Große Wettbüros hatten das Match aus dem Programm genommen, das von der Bundesliga im Frühjahr installierte "Frühwarnsystem" hatte angesprochen. Die Bundesliga entsandte in Thomas Zlabinger einen eigenen Beobachter.

Beide Klub-Manager verwahrten sich gegen die Gerüchte. "Uns wird etwas unterstellt, es sieht so aus, dass wir nicht gewinnen sollen, aber wir wollen gewinnen", erklärte der Rieder Stefan Reiter vor dem Match und Heinz Schilcher meinte, die Spieler wollten beweisen, dass die Gerüchte nicht stimmten.

Während das Rieder Präsidium die Bundesliga kritisierte, weil die Vereine in schiefes Licht gerückt würden, verteidigte Bundesliga-Vizepräsident Martin Pucher in einem Premiere-Interview die getroffenen Maßnahmen. "Die Liga musste handeln. Auch wenn nichts dran ist, was ich glaube, wird das Frühwarnsystem in Zukunft jemanden abhalten. Aber man soll das nicht übermäßig aufbauschen." (APA)

  • SV Ried - SK Sturm Graz 2:1 (1:0)
    Fill-Metallbau-Stadion, 7.300, Falb.

    Torfolge:
    1:0 (11.) Sulimani
    2:0 (52.) Seo
    2:1 (86.) Sarac

    Ried: H.P. Berger - Brenner, Glasner, Kablar, Schicker - Seo, Angerschmid, Berchtold, Dabac (78. Rasinger) - Kuljic, Sulimani (91. Drechsel)

    Sturm: Szamotulski - Ertl (84. Rauter), Silvestre, Verlaat, Gercaliu - Nzuzi, Neukirchner, J. Säumel, Sarac - Mujiri, Rabihou (81. Tsimba)

    Gelbe Karten: Berchtold, Sulimani bzw. Rabihou, Säumel