Atomforschungszentrum in Yongbyon seit den 60er Jahren - Bemühungen um Atomwaffen seit den 80er Jahren
Redaktion
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Hamburg - Nordkorea hat bereits in den 60er Jahren ein
allgemeines Nuklearprogramm begonnen. Damals errichtete die Regierung
mit sowjetischer Hilfe ein Atomforschungszentrum in Yongbyon rund 100
Kilometer nördlich der Hauptstadt Pjöngjang. In den 80er Jahren nahm
das kommunistische Land die Entwicklung von Atomwaffen auf.
1979: Mit russischer Technologie entsteht ein zweiter
Atom-Versuchsreaktor in Yongbyon. Er wird 1987 angefahren.
Dezember 1985: Pjöngjang tritt dem Atomwaffensperrvertrag bei, der
die Mitgliedstaaten zum Verzicht auf Atomwaffen verpflichtet.
1992: Nordkorea stimmt einem Inspektionsabkommen mit der
Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien zu.
März 1993: Nordkorea kündigt den Atomwaffensperrvertrag. Nach
Sanktionsdrohungen der USA wird die Kündigung im Juni zurückgezogen.
Oktober 1994: Die USA und Nordkorea unterzeichnen in Genf ein
Abkommen; Nordkorea verpflichtet sich, sein Atomprogramm zu stoppen.
Oktober 2002: Nordkorea gibt gegenüber der US-Regierung die
Existenz eines geheimen Atomwaffen-Programms zu.
Dezember 2002: Nordkorea will sein Atomprogramm auf
Plutonium-Basis wieder aufnehmen und weist die IAEO-Inspektoren aus.
Jänner 2003: Nordkorea tritt aus dem Atomwaffensperrvertrag aus.
Juni 2003: Nordkorea gibt öffentlich zu, Atomwaffen zu entwickeln.
August 2003: Die ersten Sechser-Gespräche zwischen Nordkorea, den
USA, China, Südkorea, Japan und Russland enden in Peking ohne
Ergebnis. Weitere Treffen 2004 scheitern ebenfalls.
Oktober 2003: Nordkorea gewinnt nach eigenen Angaben aus
gebrauchten Atombrennstäben nuklearwaffentaugliches Plutonium.
Februar 2005: Nordkorea bekennt sich zum Besitz von Atomwaffen.
Juli 2005: Die internationalen Verhandlungen (Sechser-Gespräche)
über das nordkoreanische Atomprogramm gehen in eine neue Runde.
(APA/dpa)
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