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Dennis Kozlowski wurde zum Inbegriff des habgierigen Firmenbosses.
Gleiches Urteil für Mark Swartz
Der Richter, der nach dem Schuldspruch im Juni jetzt das Strafmaß bekannt gab, lehnte seinen Antrag ab, bis zur Berufungsverhandlung auf freiem Fuß zu bleiben. Das gleiche Urteil erging gegen die frühere Nummer zwei des Mischkonzerns, Mark Swartz (45). Die beiden wurden zudem zu Entschädigungszahlungen in Höhe von 134,3 Mio. Dollar (110 Mi. Euro) verurteilt. Kozlowski und Swartz, die aus Tyco einen Konzern mit 36 Mrd. Dollar Jahresumsatz machten, hatten stets alle Schuld von sich gewiesen und Berufung gekündigt.
Kozlowski war durch den Kauf golddurchwirkter Duschvorhänge und als Gastgeber millionenteurer Partys auf Firmenkosten vor drei Jahren zum Inbegriff des habgierigen Firmenbosses geworden. Der Fall um den Firmenboss von Tyco war einer in einer ganzen Serie von US-Unternehmensskandalen, die vor drei Jahren ans Licht kamen.
Hohe Haftstrafen in Wirtschafts-Krimis
In diesem Sommer war bereits der Chef des einstigen Kommunikationsriesen WorldCom, Bernard Ebbers, wegen Bilanzfälschung zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Auch der Gründer des Kabelfernsehunternehmens Adelphia, John Rigas, hatte sich aus den Firmenkassen bedient und erhielt 15 Jahre Haftstrafe, sein Sohn 20 Jahre. Alle sind bis zur Berufung auf freiem Fuß. Der Prozess gegen die ehemaligen Bosse der Energiefirma Enron, die 2001 in einem Bilanzfälschungsskandal unterging, beginnt im nächsten Frühjahr.
Kozlowski und Swartz hatten sich nach Überzeugung der Geschworenen illegal Boni im Umfang von mehr als 150 Mio. Dollar genehmigt. Zusätzlich trieben sie den Aktienpreis mit geschönten Angaben über die Finanzlage des Unternehmens nach oben und prellten Aktionäre so um 400 Mio. Dollar. Ein erster Prozess scheiterte im vergangenen Jahr, nachdem eine Geschworene, die offenbar bei den Juryberatungen als einzige auf Freispruch beharrte, angab, bedroht worden zu sein.
Hochsicherheitsgefängnis