Andreas Gasser, Sänger und Gitarrist von shiver, Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft und Heribert Pröbstl, Leiter des pädagogischen Beirats, präsentieren das Schulprogramm "Ideen sind etwas wert".

Bild: IFPI

"Der Schutz geistigen Eigentums ist die Basis für Bands wie uns. Wir investieren extrem viel Zeit und Energie in das Schaffen von Musik, was nur möglich ist, wenn unsere Arbeit auch entsprechend honoriert wird. Wir brauchen ein Publikum, dem Musik etwas wert ist", bringt Andreas Gasser, Sänger und Gitarrist von shiver, seine Einstellung gegen über geistigem Eigentum und Urheberrecht auf den Punkt.

Peer-to-Peer Tauschbörsen

Aber nicht nur die Künstler, vor allem die Musikindustrie klagt seit geraumer Zeit über Umsatzeinbußen. Diese werden im allgemeinen vor allem auf die Downloads mit Hilfe von so genannten Peer-to-Peer Tauschbörsen zurückgeführt.

Vor Gericht erfolgreich

Zwar konnte die Musikindustrie in jüngster Vergangenheit gegen Filesharing-Anbieter wie Grokster oder Kazaa juristische Siege verbuchen, zudem steigt auch die Akzeptanz von On-Demand Diensten, bei denen Musik gegen Bezahlung heruntergeladen werden kann.

"Aktion Scharf"

Im Rahmen der "Aktion Scharf" geht der Verband der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI)auch gegen die Nutzer von Tauschbörsen vor. So wurden etwa 200 Verfahren gegen User, die urheberrechtlich geschützte Musik in Tauschbörsen zur Verfügung gestellt hatten, eingeleitet. Etwa 120 dieser Fälle wurden mit außergerichtlichen Einigungen abgeschlossen, die Ergebnisse der zivilrechtlichen Verfahren stehen derzeit noch aus.

"Gratis-Mentalität"

Dennoch scheint die Musikindustrie besorgt zu sein über die "Gratis-Mentalität", die sich bei vielen Internetnutzern gegenüber Musik eingebürgert hat. Daher will man nun im Rahmen des Schulprogramms "Ideen sind etwas wert" schon bei den Schülern für Verständnis für das Thema "Geistiges Eigentum" sorgen.

Schutz und Wert des Geistigen Eigentums

"Geistiges Eigentum ist ein spannendes Thema. Es geht um Kultur und Künstler ebenso wie um Wirtschaft und Arbeitsplätze. "Ideen sind etwas wert" soll informieren, Einblicke in die Praxis vermitteln, Neugierde wecken und zu einem besseren Verständnis für den Schutz und den Wert des Geistigen Eigentums beitragen," erklärt Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft, das Programm.

120 Seiten

Auf mehr als 120 Seiten informiert das Schulprogramm "Ideen sind etwas wert" über die Bedeutung der Kreativwirtschaft für Österreich, über die Produktion einer Musik-CD, über Musik aus dem Internet, über Musikberufe und über das Urheberrecht. Die Unterrichtsmappe enthält ein Angebot von Rollenspielen sowie das Planspiel "Musik-Star", die Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe, methodische und didaktische Anleitungen sowie eine Linkliste für weiterführende Informationen. Eine DVD soll zusätzlich auch einen Blick "hinter die Kulissen" einer Musikproduktion bieten.

Die Materialien sollen in verschiedenen Gegenständen wie Deutsch, Wirtschaftskunde, Informatik und Musik eingesetzt werden und sind an Schüler der 5. bis 13. Schulstufe gerichtet.

Zusammenarbeit angestrebt

Derzeit behandelt "Ideen sind etwas wert" das Thema "Geistiges Eigentum" am Bespiel der Musikindustrie. Das muss aber nicht so bleiben, wenn es nach IFPI-Chef Medwenitsch geht. Ihm zu folge ist das Programm offen für andere Branchen, vor allem in den Bereichen Film, Literatur und Software sei eine Zusammenarbeit gut vorstellbar.(kk)