Hofmann selbst kontert diese Darstellung: "Das sehe ich nicht so", heißt es im Bericht. Finanzprobleme oder gar eine Schieflage seiner Gruppe sehe er nicht. Zudem gebe es "einen relativ großen Immobilienbesitz zum Vergleichen".
"Schuldenberg von ca. 80 Millionen Euro"
Laut Angaben aus Gläubigerkreisen laste ein "Schuldenberg von ca. 80 Millionen Euro auf dem Hofmannschen Imperium", heißt es im Bericht. Die Schuldenlast verteile sich auf gut zehn Banken, darunter die Steiermärkische Sparkasse, Oberbank, BKS, Hypo Alpe-Adria-Bank, Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Bank Burgenland, Grazer Wechselseitige-Gruppe (Grawe), Volksbanken und Raiffeisen.
In den vergangenen Jahren sollen Hofmanns Aktivitäten "zu unübersichtlich und zu riskant" geworden sein, werden Gläubiger zitiert. Jetzt wollten sie zumindest einen Teil ihres Geldes wiedersehen.
Wirtschaftsimperium
Zum Wirtschaftsimperium des schillernden Unternehmers und langjährigen Förderers der früheren FPÖ unter Jörg Haider gehörten das milliardenschwere Lebensmittel- und Handelsimperium Pankl & Hofmann AG, Ungarns größte Fleischfabrik, Immobilien im In- und Ausland sowie Hightech-Firmen wie der burgenländische Kunststoffhersteller HTP.
Das Glück wendete sich beim Engagement in der Internetfirma YLine, die unter Hofmanns Aufsichtsratsvorsitz zu einer "Millionenpleite" wurde. Die HTP wurde zum Sanierungsfall, das ehemalige DDR-Fischkombinat Neue Ostsee Fisch GmbH musste heuer Konkurs anmelden. Hofmann soll dabei bis zu 10 Mio. Euro verloren haben, so "News".
Der Abverkauf seines Imperiums habe bereits begonnen: Kürzlich sei der Lebensmittelbereich mit dem Herzstück Marinadenerzeugung im niederösterreichischen Gallbrunn an Mautner-Markhof veräußert worden. Für den Kunststoffbereich des Hofmann-Konzerns suche der Unternehmensberater Deloitte nach Käufern. Es soll bereits eine Shortlist und "konkrete Gespräche" geben.
Weiters zum Verkauf stehen sollen einige größere Immobilien, darunter die Rathauspassage in Leoben samt Tiefgarage und Kongresszentrum als "Filetstück". Informationen, dass Banken auf einen Verkauf drängen, will Hofmann "nicht so" bestätigen. "Wenn jemand kaufen will und der Preis stimmt, dann verkaufe ich", erklärt er.
"Nachfolgeproblem"
Hofmann sieht vielmehr "ein Nachfolgeproblem", da er bereits das 55. Lebensjahr überschritten habe und seine Töchter andere Wege eingeschlagen hätten. Die aktuellen Schwierigkeiten stuft der Unternehmer, der wegen seiner Unterstützung für die frühere FPÖ Jörg Haiders auch "blaue Eminenz" genannt worden war, als "nicht dramatisch" ein. Nachsatz: "Sie wissen ja, die Neidgenossenschaft ist groß".