Iowa - Anlässlich des Jahrestages der Tragödie von Colorado, bei der zwei Jugendliche 13 Mitschüler und einen Lehrer töteten, wurden zwei Studien über den Zusammenhang zwischen Videospielen und Gewalttätigkeit durchgeführt. Während die erste Untersuchung im Laborversuch zeigte, dass gewalttätige Videospiele kurzfristig aggressive Gedanken auslösen, bewies die zweite Studie, dass solche Spiele auch langfristig zu aggressivem Verhalten und Kriminalität führen können. Ihr bevorzugtes Spiel - Doom Eric Harris und Dylan Klebold, die beiden Schüler, die 14 Menschen töteten, 23 weitere schwer verletzten und schließlich Selbstmord begingen, waren leidenschaftliche Videospieler. Ihr bevorzugtes Spiel war Doom , ein vom US-Militär lizenziertes Videospiel, das Soldaten im effizienten Töten trainieren soll. In ihrem Bericht schlossen die Forscher Craig Anderson und Karen Dill, dass gewalttätige Videospiele wie Doom, Mortal Kombat oder Wolfenstein 3D vor allem bei Männern ein wichtiger Auslöser von aggressivem Verhalten sind. "Kurzfristig scheinen solche Spiele aggressive Gedanken herbeizuführen und sich dadurch auf das Verhalten auszuwirken. Langfristig wird der Spieler an aggressive Verhaltensmuster gewöhnt, speichert diese und ruft sie in Konfliktsituationen im realen Leben dann automatisch ab", so die Forscher. Die Untersuchung zeigte auch, dass Männer eine feindseligere Weltanschauung haben als Frauen. Auf Personen, deren Charakter an sich aggressive Neigungen aufweist, haben gewalttätige Videospiele überdurchschnittlich viel Einfluss. Akademische Leistungen und Bildung korrelieren negativ mit der Zeitmenge, die User mit Videospielen verbringen. Games nicht alleine verantwrtlich Anderson und Dill meinten, dass nicht Videospiele allein für die Tragödie von Colorado verantwortlich gewesen wären, aber eine bedeutende Rolle gespielt hätten. Sie glauben, dass Videospiele aufgrund der Tatsache, dass sie aktives Eingreifen in das Geschehen fordern und Lerneffekte bewirken, gefährlicher sind als Gewalt im Fernsehen oder Kino. Anderson sagte: "Als Wissenschaftler müssen wir dazu beitragen, dass mehr Forschung über die Auswirkungen gewalttätiger Videospiele und damit verbundene gesellschaftliche Risiken durchgeführt wird." (wired/pte)