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Dicht auffahrende "Drängler" provozieren häufig Emotionen bei Autofahrern

Foto: APA/ Marcus Führer
Wien - Wenn ein junger Mann im Kleinwagen in der Stadt hinter einer Pensionistin im Mercedes fährt - dann ist das eine frustbringende Kombination. Sagt zumindest eine Untersuchung des ÖAMTC, der gemeinsam mit Ö3 Autofahrer befragt hat, wer sie wann beim Verkehr aufregt.

"Geladene" Lenker

1000 Lenker wurden im August telefonisch interviewt. Und satte 46 Prozent gaben an, wöchentlich oder sogar täglich mit Aggressivität auf der Straße konfrontiert zu sein. Schneiden, Drängeln, Lichthupe geben ist allerdings immer Sache der Anderen. Denn 770 der 1000 Befragten sind nach eigener Einschätzung nie oder seltener als einmal im Monat "geladen" unterwegs.

Emotionalität

Besonders emotional geht es im dichten Stadtverkehr zu. Mit einer Ausnahme: die Wiener können mit der komplexen Situation in der Stadt besser umgehen und gleichen Fahrfehler anderer ohne großen Ärger aus. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern: Männer ärgern sich häufiger als Frauen - allerdings auch weil sie mehr Kilometer zusammenbringen. Der Generationskonflikt überträgt sich ebenso auf den Asphalt: Jüngere sind flotter unterwegs und ärgern sich maßlos über Schleicher, Ältere dagegen über die Drängler.

Der beliebteste Weg, den Frust abzubauen ist übrigens Musik. 59 Prozent drehen das Radio lauter, 37 Prozent plaudern mit dem Beifahrer. Wie ein Rohrspatz zu schimpfen ist für 27 Prozent ein probates Mittel. Und zur Entspannungszigarette greifen nur zehn Prozent. (moe, DER STANDARD Printausgabe 26.9.2005)