IT-Business
Online-Händler haben's zunehmend schwer
Studie: Hohe Marketing-Ausgaben schuld am digitalen Kehraus
Boston - Während bereits viele
Marktforschungsinstitute ein Massensterben der Online-Handelshäuser
voraussagen, ist die Boston Consulting Group
(BCG) anderer Auffassung. Die
BCG-Forscher sehen schon heute überwiegend schwarze Zahlen im
Online-Handel. Dabei muss allerdings unterschieden werden, um welche Art von
Firmen es sich handelt. Reine Online-Händler haben es offenbar am schwersten,
(Offline-) Katalogversandhäuser dagegen am leichtesten.
221 Unternehmen nahmen an der Untersuchung teil. Bei diesen Firmen sich,
dass nur 36 Prozent der reinen Online-Händler profitabel waren. Dagegen
realisierten 50 Prozent jener Firmen Gewinne, die als Offline-Unternehmung
zusätzlich einen Online-Shop betrieben. Von den teilnehmenden
Versandhäusern befanden sich sogar 79 Prozent auf der sicheren Seite. Die
Marktforscher erklären diese Diskrepanz vor allem durch unterschiedlich hohe
Marketing-Kosten. So müssen reine Online-Unternehmen durchschnittlich 82
Dollar an Werbekosten investieren, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Bei
den eingesessenen Handelsunternehmen (Bricks-and-Mortar Companies) waren
es dagegen nur 31 Dollar und bei den Versandhäusern sogar nur 11 Dollar.
Doch auch wenn damit die Prognosen für einen Großteil der Unternehmen gar
nicht so schlecht ausfallen, so rechnet auch BCG mit einem gewissen "Shakeout"
bei den Online-Händlern. Schon im Offline-Handel sind die Margen häufig sehr
gering. Diese geringen Gewinnspannen rechtfertigen wiederum nicht die hohen
Werbekosten, wie sie von den reinen Online-Firmen angegeben werden. Dass
gerade bei diesen Unternehmen mit einem Kehraus zu rechnen ist, scheint daher
unausweichlich. (pte/intern.de)