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Foto: Reuters/Zolles

Wien – Der bosnische Fußball-Teamspieler und FK Austria-Verteidiger Sasa Papac befindet sich nach seinem schweren Autounfall in der Nacht zum 11. September auf dem beschwerlichen Weg zurück zu vollständiger Genesung und körperlicher Top-Verfassung. Bei einem Frontalzusammenstoß hatte sich der 25-Jährige Oberkiefer, Nasen- und Jochbein gebrochen. In einer fünfstündigen Operation wurden dem 27-fachen Internationalen im Wiener AKH unter anderem künstliche Platten in den Schädel eingesetzt. "Ich bin glücklich, dass ich noch lebe", meinte Papac, den der angelegte Sicherheitsgurt vor dem Allerschlimmsten bewahrt hatte.

In zehn Wochen einsatzbereit

Zwei Tage hatte der Defensiv-Mann, der im Juli des Vorjahres zunächst leihweise vom FC Kärnten zu den Favoritnern gestoßen war und ein Jahr später nach langwierigen Verhandlungen einen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte, auf der Intensivstation verbringen müssen. Beim 2:1 gegen die Admira am vergangenen Mittwoch kehrte Papac, der neben Therapie und Behandlungen auch schon wieder mit leichtem Aufbau-Training – vor allem auf dem Fahrrad-Ergometer – begann, als Zuschauer erstmals ins Horr-Stadion zurück. In acht bis zehn Wochen soll die violette Abwehr-Stütze wieder voll einsatzbereit sein.

"Körperlich geht es mir ganz gut. Die Heilungsprozesse verlaufen zufrieden stellend. In einem Jahr muss ich mich nochmals einer Nasenoperation unterziehen, allerdings nur zu ästhetischen Zwecken", berichtete Papac, dessen Gesicht noch immer stark geschwollen ist. Auch beim UEFA-Cup-Rückspiel gegen Viking Stavanger wird der Bosnier seinen Mannschaftskollegen vor Ort die Daumen drücken. "Ich habe die erste Partie nicht gesehen, aber es wird eine ganz schwere Partie, denn das 1:0 aus dem Hinspiel ist ein super Resultat für den Gegner", vermutete Papac und fügte hinzu: "Wir müssen zu Null spielen, vielleicht kommt es auch zu einem Elfmeterschießen."

"Es sind gute Spieler gegangen"

Die neuerliche Unruhe in seinem Verein überrascht den sympathischen Bosnier nicht. "Das ist normal bei der Austria. Es ist legitim, dass Frank Stronach das Maximum fordert. Er investiert ja auch viel", zeigte Papac Verständnis für die geäußerte Kritik des Austria-Mäzens, stellte sich aber zugleich auch vor seine Trainer Peter Stöger/Frenkie Schinkels: "Die Mannschaft ist sehr zufrieden mit ihnen, wir wollen alle den Meistertitel." Die Qualität des Austria-Kaders beurteilte er im Vergleich zum Vorjahr, als man bis ins UEFA-Cup-Viertelfinale vorstieß, als "gleich hoch". "Es sind zwar gute Spieler gegangen, aber auch Klasseleute wie etwa Tokic gekommen."

Neben dem Meister- und Cup-Titel sowie Europacup-Erfolgen mit der Austria hat Papac aber noch ein weiteres großes Ziel vor Augen: "Die Qualifikation mit dem bosnischen Team für die WM in Deutschland wäre der bisherige Höhepunkt meiner Karriere. Die verbleibenden Quali-Spiele gegen San Marino (8. Oktober) und Serbien-Montenegro (12. Oktober) werde ich zwar versäumen, aber dann bin ich wieder dabei". Letzteres hat ihm der bosnische Teamchef Blaz Sliskovic, der mit seiner Truppe Platz drei der Gruppe sieben hinter den Serben und Spanien belegt, erst vor wenigen Tagen in einem Telefonat versichert.(APA)