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Der Fall eines eBay -Nutzers aus Iserlohn, Deutschland, unter dessen Namen ein Unbekannter bei mehr als 1.000 Auktionen den Zuschlag bekommen hat, ist einer der größten Fälle von Passwort-Missbrauch in dem Internet-Auktionshaus. "Der materielle Schaden ist zwar gering", sagte ein eBay-Sprecher am Donnerstag. Aber es gibt mehr als 1.000 betroffene Verkäufer, deren Auktionen jetzt rückgängig gemacht werden müssen.

Ähnliche Fälle

Im vergangenen Jahr habe es einen ähnlichen Fall in München gegeben, berichtet der eBay-Sprecher: Dort hatte ein entfernter Verwandter eines Gärtners Waren für rund eine halbe Million Euro geordert. In dem neuen Fall kommt nach einer Schätzung des betroffenen 67-Jährigen aus dem sauerländischen Iserlohn immerhin ein Warenwert von rund 400.000 Euro zusammen.

Gebühren erlassen

Viele der Auktionen sind nach eBay-Angaben bereits rückgängig gemacht. Die Gebühren würden den Verkäufern erlassen. Lediglich einige Verkäufer, die Waren oder Eintrittskarten per Nachnahme nach Iserlohn geschickt hatten, bleiben auf den Portokosten sitzen. "Sie müssen sich der Anzeige des Iserlohners anschließen, um ihr Geld wieder zu bekommen", sagte der eBay-Sprecher.

Ermittlungen gegen unbekannt

Die Polizei im Sauerland ermittelt zwar gegen unbekannt. Doch ob sich der Hacker einer Straftat schuldig gemacht hat, ist noch nicht wirklich klar. "Betrug ist es nicht, denn es wollte sich ja niemand selbst einen Vorteil verschaffen", sagte der Lüdenscheider Polizeisprecher Michael Bechatzek. Es werde wegen des "Verdachtes der Ausspähung geschützter Daten" ermittelt.

Nach Einschätzung von eBay-Sicherheitsexperte Wolfgang Weber haben die Ermittler gute Chancen, dem Unbekannten auf die Spur zu kommen. Denn wirklich anonym könne man im Netz nicht bleiben. "Die Aufklärungsquote bei Internet-Kriminalität beträgt 98 Prozent."(APA/dpa)