Algerien
Die jüngste Geschichte Algeriens
Eine Übersicht über die wichtigsten politischen Ereignisse der vergangenen vier Jahrzehnte
Algier - In einem Referendum haben die Algerier am
Donnerstag über einen Plan zur nationalen Aussöhnung abgestimmt, der
mehr als zehn Jahre Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land beenden
soll.1962 - Algerien erreicht nach acht Jahren Krieg und mehr als
hundertjähriger Kolonialherrschaft die Unabhängigkeit von Frankreich. 1989 - Eine neue Verfassung wird verabschiedet. Sie führt zur
ersten Parlamentswahl, bei der mehrere Parteien antreten. 1991 - Die Streitkräfte brechen die Parlamentswahl nach der ersten
Runde ab, nachdem sich ein Sieg der fundamentalistischen Islamischen
Heilsfront (FIS) abzeichnet. 1992 - Auf ein militärisches Vorgehen gegen die FIS folgt ein
blutiger Aufstand, der in den folgenden sechs Jahren 100.000 Menschen
das Leben kostet. Auf dem Höhepunkt der Unruhen werden monatlich
1.200 Menschen getötet. Seit Beginn des Aufstandes haben bisher
schätzungsweise 120.000 Menschen ihr Leben verloren. 1999 - Abdelaziz Bouteflika wird als erste Zivilperson zum
Präsidenten Algeriens gewählt. Die Abstimmung ist von
Betrugsvorwürfen überschattet. Die Bevölkerung stimmt in einem
Referendum einem ersten Friedensplan Bouteflikas zu, der eine
Amnestie für islamische Rebellen vorsieht. 2000 - Bouteflika erlässt ein Dekret, wonach Extremisten wieder
vollständig in die Gesellschaft integriert werden sollen, sofern sie
den bewaffneten Kampf aufgeben. 2004 - Der Präsident wird mit großer Mehrheit für eine weitere
fünfjährige Amtszeit wiedergewählt. 2005 - Bouteflika kündigt für den 29. September ein Referendum
über seinen Plan zur nationalen Aussöhnung an. Damit soll die von
Gewalt geprägte Vergangenheit Algeriens endgültig beendet werden.
Aufständischen wird eine Amnestie in Aussicht gestellt, sofern sie
sich stellen und nicht an Massakern, Bombenattentaten oder
Vergewaltigungen beteiligt waren. (APA/AP)