"Es ist schäbig, einen Betroffenen nicht zu Wort kommen zu lassen und ihm die Gelegenheit zu verwehren, direkt etwas zu den Vorwürfen zu sagen", so Niederwieser, "das ist die Gesprächskultur und der Stil der ÖVP - ein anerkannter Bildungsexperte wird einfach vor die Tür gesetzt." Offenbar hätten die ÖVP-Vertreter "den PISA-Bericht immer noch nicht gelesen". Bei den "Unterstellungen" handle es sich "zum Teil um Unwahrheiten bzw. um Behauptungen mit Null Neuigkeitswert". Die Berechnungsmethoden und Durchschnittswerte seien allesamt im Bericht enthalten. Der Grund, warum Österreichs Schüler nicht besser abschneiden, liege sicher nicht bei PISA, sondern bei der Regierung.
Für "jenseitig" hält der Grüne Bildungssprecher Dieter Brosz die Interpretation der PISA-Ergebnisse durch Amon. Die OECD habe zu Recht festgestellt, dass alle Berufsschüler einzubeziehen seien, auch jene, die geblockt unterrichtet werden und zum Zeitpunkt des Tests deshalb nicht in den Schulen waren. Dieser Fehler des Jahres 2000 sei 2003 korrigiert worden. "Amon muss akzeptieren, dass die Ergebnisse des Jahres 2000 in Wirklichkeit schlechter waren als sie dargestellt wurden. Das Ministerium hat dazu jahrelang wissentlich geschwiegen und stattdessen Plakate drucken lassen, die unser Schulsystem als Weltklasse bezeichnet hatten".