Innovationen
BeOS wird weiterentwickelt
Das kostenlose PC-Betriebssystem BeOS wird nicht eingestellt - Anderslautende Meldungen seien schlichtweg falsch - "Der Reporter war jung ..."
Menlo Park/München – Das kostenlose
PC-Betriebssystem BeOS
wird nicht eingestellt. Im
Gespräch mit
CHIP Online
dementierte der
Geschäftsführer von Be, Jean-Louis Gassée,
anderslautende Meldungen.
Gassée sagte gegenüber CHIP Online, er sei "traurig
und entsetzt über die böswilligen Gerüchte", dass Be
die Entwicklung seines Betriebssystems BeOS
einstellen will.
"Leider weiß ich das deutsche Wort für ‚bullshit’ nicht –
das trifft diese Berichte nämlich am besten", sagte
Gassée. Die Meldung, die das Online-Magazin
Computerchannel und pressetext Austria am Mittwoch Nachmittag verbreitet
hat, sei schlichtweg falsch. Das
Desktop-Betriebssystem BeOS bleibe ein wichtiger Teil
der Strategie von Be. Selbstverständlich wolle man
auch die Entwicklungen im Internet-Bereich forcieren.
Aber das sei keine Frage von "entweder – oder";
vielmehr gehe die hier Entwicklung Hand in Hand.
"Auch wenn das einigen Konkurrenten lieber wäre"
"Wir werden unsere Pläne nicht ändern, auch wenn
das einigen Konkurrenten lieber wäre", so Gassée
weiter. Der Erfolg von BeOS 5 zeige, dass der
eingeschlagene Weg richtig ist.
Das Betriebssystem wird kostenlos verteilt. Fast eine
Million Menschen haben sich BeOS 5 bereits aus dem
Internet heruntergeladen. "Wir wären verrückt, wenn
wir dem Erfolg selbst ein Ende setzten. Die
Entwicklung von BeOS wird auf jeden Fall fortgesetzt!"
Auch im Hinblick auf die Internet-Entwicklungen sei
BeOS wichtig. Schließlich ist es die Basis für BeIA. BeIA
ist ein auf BeOS basierendes System für sogenannte
Internet Appliances. Webpads und der vielzitierte
Kühlschrank mit Internet-Anschluss können damit
realisiert werden.
"Wie sollen wir hier zu vernünftigen Ergebnissen
kommen, wenn wir die Entwicklungsplattform, nämlich
BeOS, nicht weiterentwickeln?", fragte Gassée. Auf
dem Gebiet der Internet Appliances arbeitet Be unter
anderem mit namhaften Herstellern wie Compaq und
Sun zusammen.
"Der Reporter war jung ...
Die Falschmeldung hatte weltweit für
Erstaunen gesorgt. Der beim Computerchannel zitierte
Marketing-Leiter von Be, Lamar Potts, hat mittlerweile
eine Stellungnahme abgegeben. "Der Reporter war
jung, aber sein Englisch schien ganz gut zu sein. Ich
habe keine Ahnung, wo er das, was er geschrieben
hat, hineininterpretiert hat“, schreibt Potts in einem
offenen Brief.
Erst vor kurzem hatte Be ein internationales
Vertriebsnetz für die Pro-Version von BeOS 5
aufgebaut. Deutscher Distributor ist Kochmedia. Die deutsche Pro-Version enthält im
Gegensatz zur kostenlosen Download-Variante einige
Extras. Mit dabei ist zum Beispiel der Web-Browser
Opera, der RealPlayer G2 und ein 300-seitiges
Handbuch.(Chip)