Algier - Wenige Tage nach dem Referendum über eine nationale Aussöhnung sind in Algerien erneut Menschen bei Gewalttaten getötet worden. In M'Sila, 250 Kilometer südlich von Algier, seien zwei Menschen in einem Hinterhalt ermordet worden, berichtete die algerische Presse am Mittwoch. Dort hatte es in den Wochen vor dem dem Referendum 17 Tote gegeben.

Kämpfe und Tote in Jilel

In Jijel, 360 Kilometer östlich von Algier, wo jüngst sieben Soldaten ermordet worden waren, wurden der Presse zufolge bei Bombenangriffen mehrere Terroristen getötet. 50 Kämpfer der Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) seien von Soldaten eingekesselt worden.

Bei dem Referendum am 29. September hatten dem offiziellen Endergebnis nach 97,38 Prozent für die Aussöhnung gestimmt. Mit der Charta will Präsident Abdelaziz Bouteflika nach dem Bürgerkrieg zwischen dem Staat und islamistischen Terroristen einen endgültigen Schlussstrich unter die Gewalt ziehen. Die Charta ermöglicht eine Amnestie für jene etwa 800 bis 1000 Islamisten, die noch gegen den Staat kämpfen. Besonders schwere Verbrechen werden aber nicht straffrei gestellt. (APA/dpa)