Wien - SPÖ und ÖVP haben sich am Sonntag durch Aussagen des Rektoren-Chefs Christoph Badelt in der Fernseh-"Pressestunde" bestätigt gefühlt. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal sprach von einigen "wichtigen Klarstellungen", etwa dass den Universitäten 300 Millionen Euro fehlten und dass die Universitäten nicht genügend Zeit gehabt hätten, sich auf das Urteil des europäischen Gerichtshofs (EuGH) über den Hochschulzugang vorzubereiten. ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek (V) betonte, Badelt sehe sich als Befürworter der Uni-Reform.

Broukal sagte, die SPÖ teile die Aussage Badelts, dass Österreich mehr Akademiker brauche und nehme mit Interesse die Aussage des Rektorenchefs zur Kenntnis, wonach bei den Grundstudien die Studiengebühren abgeschafft werden sollen. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die SPÖ teile außerdem Badelts Aussage, dass mehr Ganztagsschulplätze notwendig seien und dass höhere Bildung die beste Voraussetzung gegen Arbeitslosigkeit sei.

Brinek: "Schlechtreden und Miesmachen zurückgewiesen"

Brinek meinte, "einmal mehr konnte die Bildungspolitik der Bundesregierung Bestätigung erfahren, womit auch das Schlechtreden und Miesmachen der Opposition zurückgewiesen wurde". Der Rektor habe darauf hingewiesen, dass man erkennen müsse, was bereits geleistet worden sei und welche Fülle an Möglichkeiten man den Universitäten eröffnet habe.

Kritik an Badelt kam von der Hochschülerschaft. "Rektor Badelt lernt aus der beschämenden AkademikerInnenquote offenbar nichts. Er hält sein Prinzip 'Ausschließen statt Fördern' aufrecht", so Barbara Blaha aus dem ÖH-Vorsitzteam in einer Aussendung. Der Rektorenchef hatte in der Pressestunde auch seine Forderung nach Beschränkungen zwischen Bakkalaureat und Masterstudium erneuert. Die ÖH lehne das ab: "Zugangsbeschränkungen sind nicht die Lösung, sondern das Problem." (APA)