Wien - Mit dem neuen Studienjahr, das heute, Montag, begonnen hat, dürfen die Universitäten in acht Fächern (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Psychologie, Pharmazie, Publizistik, Biologie, Betriebswirtschaftslehre) die Studienplätze beschränken, wenn der Andrang der Interessenten die Zahl der vergangenen Jahre übersteigt. De facto sind die Beschränkungen bisher fast nur in den medizinischen Fächern schlagend geworden, in anderen Fächern gibt es bisher zum Teil weniger Bewerber als Studienplätze. An einigen Unis laufen aber noch die Fristen. Im Anschluss eine Übersicht über die Pläne der Unis und die bisherige Entwicklung in folgenden Fächern: Medizin und Zahnmedizin Veterinärmedizin Psychologie
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Betriebswirtschaftslehre
Biologie
Pharmazie

Medizin und Zahnmedizin: Bereits abgeschlossen ist die Inskription an der Medizin-Universität Wien. Dort wurden (nach Abbruch der Inskription bei 2.650 Interessenten) die 1.560 Anfänger-Studienplätze nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" vergeben. Ähnlich ging die Medizin-Universität Innsbruck vor: Die 1.720 vollständigen Bewerbungen um die 550 Anfänger-Studienplätze wurden nach dem Poststempel gereiht, bei Gleichzeitigkeit entschied das Los. Ein ganz anderes System hat dagegen die Medizin-Uni Graz entworfen: Dort werden zunächst alle bisher mehr als 3.000 Studienwerber zugelassen, ausgesiebt wird erst nach einem Semester mittels Eignungstest, Kenntnistest und Prüfungsleistungen. In die zahlenmäßig beschränkten Übungen und Seminare werden im zweiten Semester dann nur 300 Studenten zugelassen - 200 dieser Plätze sind allerdings bereits jetzt mit Studierenden besetzt, die im Vorjahr nicht zum Zug kamen und damit automatisch "gesetzt" sind.

Veterinärmedizin: Die Auswahl der Studenten an der Veterinärmedizinischen Universität (VUW) erfolgte vor der Inskription. Interessenten mussten sich mit Lebenslauf und Motivationsschreiben um einen der 283 Studienplatz bewerben. Alle etwa 500 vollständigen Bewerbungen wurden einem Bewertungsverfahren unterzogen. Kriterien: Schulische Leistungen in bestimmten Fächern wie Biologie, Physik, Chemie und Deutsch, berufsqualifizierende Vorleistungen wie etwa Schnuppertage bei einem Tierarzt, das Motivationsschreiben sowie ein Eignungstest, zu dem etwa 180 Kandidaten aber nicht erschienen.

Psychologie: An den Universitäten Graz und Salzburg waren ursprünglich Zulassungsprüfungen vorgesehen. In Graz erschienen zu dieser aber mit 252 genau so viele Kandidaten, wie Plätze zur Verfügung standen, in Salzburg sogar nur 276 für 298 Plätze. Folge: Alle Erschienenen wurden aufgenommen. In Wien gibt es derzeit mehr als 900 Bewerber für 440 Plätze im Wintersemester (600 im gesamten Studienjahr). Nach Ringvorlesungen zu "Psychologie als Wissenschaft I und II" Anfang Oktober werden nach einer mehrwöchigen Lernzeit Ende Oktober zwei Prüfungen abgehalten, die über ein Weiterkommen entscheiden. In Innsbruck erfolgt die Auswahl für 240 Plätze ebenfalls innerhalb des ersten Semesters durch die bei mehreren Prüfungen erreichten Punkte, in Klagenfurt gibt es bisher 137 Bewerber für 230 Plätze.

Publizistik und Kommunikationswissenschaften: An der Universität Salzburg war ursprünglich eine schriftliche Zulassungsprüfung für 467 Anfänger-Studienplätze geplant, beworben haben sich aber nur 280 Personen. In Wien (bisher 680 Bewerber um 960 Plätze) und Klagenfurt (138 Bewerber für 180 Plätze, davon 30 für das Sommersemester reserviert) werden dagegen wieder alle Studienwerber aufgenommen, ausgesiebt wird erst im Rahmen einer Studieneingangsphase.

Betriebswirtschaft: An der Universität Graz war eine Aufnahmsprüfung angesetzt, zu der allerdings nur 360 Studenten (für 476 Anfänger-Studienplätze) erschienen. An den Universitäten Wien (bisher 350 Bewerber für 400 Plätze inkl. Internationale BWL), Innsbruck (für 770 Plätze für BWL, Internationale Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftspädagogik und Volkswirtschaft haben sich bisher 812 Personen beworben) und der Wirtschaftsuniversität Wien (die keine Angaben über den aktuellen Inskriptionsstand macht) werden alle Studienwerber aufgenommen und erst im Rahmen einer Studieneingangsphase ausgesiebt. Überhaupt keine Beschränkungen soll es an der Uni Linz und voraussichtlich auch an der Uni Klagenfurt geben.

Biologie: In der Biologie werden an allen Standorten zunächst alle Studienwerber zugelassen. An der Uni Graz wird die Kapazität ab dem zweiten Semester auf 160 Plätze limitiert, derzeit sind 212 Anfänger zugelassen. Über das Weiterkommen entscheiden Fachprüfungen im ersten Semester. An der Uni Wien gibt es ein ähnliches System: Die Kapazitätsgrenze beträgt 340 Plätze in der Biologie (derzeit rund 400 Zulassungen), in der Molekularen Biologie 96 Plätze (200 Zugelassene). In Innsbruck gibt es 140 Plätze zu vergeben, die Auswahl erfolgt ebenfalls nach Prüfungsleistungen im ersten Semester (derzeit 159 Zugelassene). In Salzburg sind überhaupt keine Beschränkungen geplant.

Pharmazie: Eine Aufnahmsprüfung müssen Studienwerber nach einem zweiwöchigen Einführungsblock an der Uni Graz bestehen. Aufgenommen werden 117 Studenten, derzeit gibt es rund 180 Bewerbungen dafür. In Wien werden zunächst alle Studienwerber zugelassen, die Auswahl erfolgt durch drei Prüfungen, deren erste am 31. Oktober am Programm steht. Für 140 Plätze pro Studienjahr gibt es derzeit etwa 260 Bewerber. In Innsbruck werden ebenfalls alle Studienwerber (derzeit knapp 100) zugelassen, die Auswahl für 70 Plätze erfolgt nach den Prüfungsleistungen im ersten Semester. (APA)