Bild nicht mehr verfügbar.

Sun Chef Scott McNealy und "Google Inc. chief executive" Eric Schmidt

AP Photo/Paul Sakuma
Der Internetkonzern Google und das Computerunternehmen Sun haben eine Allianz vereinbart, die das Kerngeschäft des Softwareriesen Microsoft angreifen könnte.

OpenOffice

Google werde unter anderem das von Sun geförderte Büropaket OpenOffice und dessen Software Java unterstützen, teilten beide Firmen am Dienstagabend mit. OpenOffice ist ein kostenloses Konkurrenzprodukt zu Microsoft Office für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und andere Büroanwendungen. Sun werde im Gegenzug die Google-Symbolleiste (Toolbar) für Internet-Browser als Option beim Herunterladen der Oberfläche Java Desktop anbieten, hieß es weiter. Google und Sun nannten zunächst nur wenige Einzelheiten und keine finanziellen Details.

Breiter

"Die Zusammenarbeit mit Google wird unseren Technologien einen breiteren Kundenkreis öffnen, den Nutzern mehr Möglichkeiten bieten, Schranken aufheben und die weltweite Zusammenarbeit fördern", sagte Sun-Chef Scott McNealy. Google- Chef Eric Schmidt sprach von einem sehr wichtigen Geschäft, mit dem man Suns Technologien allgemeiner zugänglich machen werde. Wie Google diese nutzen würde, sagte er nicht. Berichte, Google könnte auf seiner Toolbar einen Zugang zu OpenOffice anbieten könnte, bezeichnete Schmidt als Spekulation. Die Toolbar ermöglicht unter anderem Suchanfragen, ohne die Google-Seite im Internet direkt aufzurufen. Freie Software

OpenOffice ist ein Open-Source-Projekt, das aus Suns StarOffice-Büropaket hervorging und von Sun maßgeblich gefördert wird. Es ist kostenlos, frei kopierbar, läuft auf mehreren Betriebssystemen und konkurriert mit Microsofts Office-Paket, das neben dem Betriebssystem Windows das wichtigste Produkt des weltgrößten Softwarekonzerns ist. Die Verbreitung von OpenOffice ist bislang jedoch sehr viel geringer als die des Weltmarktführers MS Office. Java ermöglicht Programmen, auf verschiedenen Betriebssystemen wie Windows, Linux oder Suns Solaris zu laufen. Es ist auf mehreren hunderte Millionen Computern und Mobiltelefonen installiert und galt einmal als Bedrohung für Windows. Java Desktop läuft nur auf Solaris und Linux.

Zahlreiche Mitarbeiter von Google haben früher für Sun gearbeitet

Google und Sun sind nicht nur beide Rivalen von Microsoft. Sie sind auch personell verbunden. Zahlreiche Mitarbeiter von Google haben früher für Sun gearbeitet, darunter Schmidt selbst, der für die Förderung von Java zuständig war. "Ich glaube, das ist eine ziemlich natürlich Partnerschaft", sagte McNealy. Analysten verwiesen auf die Stoßrichtung gegen Microsoft. "Ist das für Microsoft eine Bedrohung? Heute noch nicht", sagte Roger Kay von Endpoint Technology Associates. "Aber die Säugetiere waren auch keine Bedrohung, als die Dinosaurier die Herrscher der Erde waren." (Reuters)