Dabei bieten die Vorschriften auf EU-Ebene durchaus Möglichkeiten, zum gleichen Ergebnis zu gelangen, indem man aber andere, aufwändigere Wege über Einschränkungen geht, die einem De-facto-Verbot gleichkommen.
Auch auf Ministerebene versucht Österreich immer wieder, Mitstreiter für eine rigide Beschränkung von gentechnisch veränderten Organismen zu finden. Dies gelingt manchmal, zumeist stehen Wiener Vertreter jedoch ziemlich allein auf weiter Flur.
Denn die meisten EU-Länder enthalten sich bei den Abstimmungen. Selbst die Vertreter der rot-grünen Regierung in Deutschland zählten nicht immer klar zur Front der ablehnenden Länder, wenn Entscheidungen anstanden.
Da sich die Agrarminister selten zu einer qualifizierten Mehrheit durchringen können, kommen die damit verbundenen Anträge auf Zulassung wieder zurück an die EU-Kommission, die stets grünes Licht gibt. Dass immer mehr Anträge zur Genehmigung vorgelegt werden, begründet die Brüsseler Behörde damit, dass die Forschung fortgeschritten und inzwischen die Unbedenklichkeit vieler Produkte wissenschaftlich bewiesen sei.