Der 42-jährige Palumbo, der zuvor unter anderem in Wien, Istanbul, Tokio, Chicago und Rom gearbeitet hat, tritt damit in den harten Hauptstadt-Wettbewerb mit musikalischen Leitern wie Daniel Barenboim an der Staatsoper, Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern, Kent Nagano/Ingo Metzmacher beim Deutschen Symphonie-Orchester (DSO) oder Lothar Zagrosek beim Berliner Sinfonie-Orchester (BSO).
"Dem Orchester widmen"
Unter Hinweis auf erste Kritikerstimmen, die Palumbo als "Außenseiter" und "echte Überraschung" ansehen, meinte die Berliner Staatssekretärin Barbara Kisseler, das sei eher als großes Kompliment zu verstehen, "wenn jemand nicht im internationalen Musikzirkus herumjettet, sondern sich engagiert einem Orchester widmen will". Palumbo soll sechs Monate im Jahr in Berlin arbeiten und ist laut Harms bereits auf "große Zustimmung" im Haus gestoßen.
Palumbo sprach von einem "aufregenden Moment" in seinem Leben, allerdings auch von einer "langwierigen und schwierigen Entscheidung". Vor dem "abwartenden Ja" habe er "vier Mal Nein" gesagt. "Mein Vorgänger hatte einen großen Namen, den ich so noch nicht habe. Ich will das Amt mit viel Engagement und Freude, aber auch Aufrichtigkeit ausüben." Zu seinen Plänen in Berlin gehört auch die Schaffung eines Opernstudios für den künstlerischen Nachwuchs. Entscheidend sei vor allem, das Orchester mit internationalem Ruf wieder zu "künstlerischen Höhenflügen" zu führen.