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Bei der Sterbebegleitung stehen die Menschen im Mittelpunkt.
Die größten Ängste jener Menschen, die dem Tod unmittelbar ins Auge sehen, heißen meist: Ersticken oder Verbluten, berichtet Dirnberger. Mit Hilfe eines Teams aus Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern, Physio- und Psychotherapeuten sowie Seelsorgern aller Konfessionen versucht sie, diese Ängste oder auch Symptome zu lindern. Wie ihre Patienten dann tatsächlich aus dem Leben scheiden, richtet sich nach deren individuellen Lebensentwürfen oder kulturellen Hintergründen und wird vom Team in jeder Form respektiert.
Eingehen auf Wünsche
"Wenn jemand beschließt, bis zuletzt zu hoffen und zu kämpfen, dann nehme ich ihm nicht den Mut," so Dirnberger. Der Patient gibt die Art ihrer Arbeit vor. "Wünscht sich die Person zweisames Schweigen oder Berührungen, dann gebe ich sie ihm." Sind hingegen Gespräche, Ausflüge oder Beschäftigung angesagt, so richten sich die Sterbebegleiter dementsprechend ein. Einmal gab es eine Dame, die während ihre stationären Aufenthaltes Tag ein Tag aus bügelte. "Die komplette Belegschaft hat also ihre Bügelwäsche mitgebracht und die Patientin war glücklich."
Die Palliativbetreuung ermöglicht unheilbar Kranken in ihren letzten Tagen und Wochen ein deutliches Mehr an Lebensqualität und Zufriedenheit. Ein Team aus hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern sorgt nicht nur für das seelische Gleichgewicht der Sterbenden, sondern auch für deren medizinische Betreuung. Für Angehörige bedeutet diese "Arbeitserleichterung" in der Praxis oftmals eine enorme Besserung im zwischenmenschlichen Verhältnis zu dem Patienten, meint Dirnberger. Die Betroffenen können sich kurz vor dem Abschied auf das Wesentliche konzentrieren und "müssen sich nicht ständig überlegen, wann der nächste Verband gewechselt werden muss".
Welthospiztag