Beim wissenschaftlichen Austausch hinken europäische Forscher ihren amerikanischen Kollegen hinterher. Der Aufgabe, diese Vernetzung auch in Europa zu forcieren, hat sich das Exzellenznetzwerk Target vor etwas mehr als einem Jahr gestellt. Jetzt kann das Netzwerk, das vom Forschungszentrum Telekommunikation Wien (ftw.) und dem Institut für Elektrische Mess- und Schaltungstechnik ins Leben gerufen wurde, mit ersten Erfolgen aufwarten.
"Wir haben einen Galliumnitrit- Leistungsverstärker mit deutlich besseren Eigenschaften als bei vergleichbaren Produkte von amerikanischen, asiatischen und europäischen Konkurrenten entwickelt", sagt Gottfried Haberl, wissenschaftlicher Leiter von Target. Ziel war, das Verhältnis von Ausgangsleistung und Wirkungsgrad zu optimieren. "Unser Produkt setzt 70 Prozent der Leistung, die es aus der Batterie bezieht, im System um. Nur mehr 30 Prozent gehen in Form von Wärme verloren."
Die Halbleitertechnologie kommt vor allem bei Wireless-Access-Anwendungen, also bei Diensten wie UMTS und Digital Audio, zum Einsatz. Sie ist derzeit noch nicht marktreif. Die Zusammenarbeit der 46 Forschungsgruppen aus 16 europäischen Ländern steht im Vordergrund. "Wir haben das Ziel, klassische Forschungsgrenzen aufzubrechen", erklärt Magerl. Dabei gilt es, das spezialisierte Wissen der Forschungsgruppen auf einen Nenner zu bringen. Die Aufmerksamkeit von Wissenschaftern ist laut Magerl durch Publikationen und Konferenzen bereits gegeben. "Target ist in der Scientific Community mittlerweile zur Trademark geworden." (kasa/D
ER
S
TANDARD
, Print-Ausgabe, 10.10. 2005)