Salzburg - In den nächsten Jahren werde es eine "Explosion an sozialen Diensten" geben, prophezeit die Landesleiterin der Salzburger ÖVP-Frauen, Margit Hofer. Da das Lohnniveau in typischen Frauenberufen - wie eben im Sozialbereich - deutlich niedriger ist als in typischen Männerberufen, drohe den Frauen in all diesen Berufen die Gefahr, "zur großen Niedriglohngruppe zu werden". Eine der zentralen Forderungen der ÖVP-Frauen sei deshalb die nach einer "Neubewertung von Arbeit nach geschlechtsunabhängigen Kriterien", so Hofer am. 'Stark. Schwarz. Weiblich' Bei ihrem Landestag, der am Samstag unter dem Motto "Stark. Schwarz. Weiblich. So sehen wir die Zukunft." im Bildungshaus St. Virgil stattfinden wird, wollen die ÖVP-Frauen eine Resolution verabschieden, die neben dem Ruf nach "gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit" noch eine Reihe weiterer "ewig-weiblicher" Forderungen erneuert: Aufwertung von Familien- und Erziehungsarbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten, qualifizierte Teilzeitarbeit, sozialversicherungsrechtliche Absicherung der Frau im Alter, mehr Frauen in Führungspositionen und politischen Gremien. Selber stärker als Vorbild sehen Gerade was die Anerkennung weiblicherseits geleisteter Arbeit angeht, wollen Hofer und ihre Stellvertreterin Barbara Saller auch das eigene Geschlecht in die Pflicht nehmen: Frauen müssten sich erstens selber stärker als Vorbild sehen und dürfen ihre Arbeit nicht als selbstverständlich oder gar unwichtig werten. Und: Frauen sollten über andere Frauen positiv sprechen, etwa, wenn parteiintern über die Nachbesetzung von Posten diskutiert wird und ein weiblicher Name fällt. Ein anderes, durchaus heißes Thema steht zwar nicht auf der Tagesordnung des Landestages, soll aber in der nächsten Zeit behandelt werden: Die VP-Frauen wollen intern eine Diskussion über die alte SP-Forderung führen, am Salzburger Landeskrankenhaus Schwangerschaftsabbrüche durchführen zu lassen. Aussagen, welche VP-Landesrätin Maria Haidinger im Vorjahr zu diesem Thema machte, hätten "großen Unmut ausgelöst", meinte Saller. Haidinger hatte im Juni 1999 in einem Interview mit dem "Salzburger Fenster" unter anderem gemeint: "Wenn wir gemeinsam dazu gekommen sind, dass die Frau keine Möglichkeit hat, die Schwangerschaft auszutragen, dann habe ich ihr eine Möglichkeit verschafft, dass sie zu einem Schwangerschaftsabbruch gehen konnte." Nach Ansicht der Biobäuerin, die auch Bezirksvorsitzende der Pongauer VP-Frauen ist, "brauchen wir das nicht im Land Salzburg", die Pongauer Frauen wären jedenfalls dagegen. Während sich Saller generell gegen die Fristenlösung ausspricht, will Hofer hier nur die Frage der Abtreibungsmöglichkeit an einem Salzburger Krankenhaus diskutiert sehen. (APA)