Wien - Der heimische Internet-Benützer zeigt ein ausgewogenes und emotionales User-Verhalten. Eine von der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien (RLB) in Auftrag gegebene Gallup-Studie ergab, dass sowohl Niederösterreicher als auch Wiener im Internet nicht ausschließlich Informationen aus der weiten Welt suchen, sondern im mindestens gleichen Maß ihr regionales Informationsbedürfnis befriedigen wollen. Erstmals wurde auch das emotionale Verhalten der User untersucht. Der Ärger beim Internet-Surfen hält sich in Österreich jedoch in Grenzen. Das User-Verhalten der Wiener ist jenem der Niederösterreicher durchaus ähnlich. Das Ergebnis könne daher, mit einigen kleinen Abweichungen, durchaus auf die gesamtösterreichische Bevölkerung umgelegt werden, meinte Gallup-Chef Fritz Karmasin anlässlich der Präsentation der Studie "Private Internet-Gewohnheiten NÖ-Wien" am Donnerstagabend vor Journalisten in Wien. "Gezielte Informationssuche", "E-Mails senden/empfangen" sowie "Allgemeines Surfen" sind laut Studie die drei häufigsten Zwecke der Internetnutzung. Regionale Interessen stehen dabei im Vordergrund: Allgemeine Gemeindeinformationen, Öffnungszeiten von Apotheken und Ordinationen sowie der regionale Veranstaltungskalender stehen ganz oben in der Gunst der heimischen Surfer. Besonders interessant sei die starke Emotionale Bindung zum PC, so Karmasin. 30 Prozent der Wiener User haben schon einmal aus Wut beim Surfen im Internet ihren eigenen Computer beschimpft, zwölf Prozent davon häufig. Die Gründe für die Zornausbrüche liegen vordergründig in einer "zu langen Suche nach dem Gewünschten" aber auch in einem jähen Programmabsturz. Karmasin sieht in der starken Bindung zum Computer ein Indiz für eine zunehmende "Vermenschlichung der Technik". Auch die Nachfrage nach Bankdienstleistungen im Internet nimmt zu, allerdings vor allem bei "einfachen" Diensten. Ein Drittel der niederösterreichischen und 42 Prozent der Wiener Internet-Benützer haben bereits via Internet die Homepage ihrer Bank besucht. Rund ein Drittel der User nützen Internet-Bankdienstleistungen wie Kontoabfragen und Überweisungen regelmäßig. Für beratungsintensive Dienstleistungen wird hingegen nach wie vor das direkte Gespräch mit dem Berater vorgezogen: Beim Kauf von Aktienfonds und Wertpapieren, bei der Kreditaufnahme oder dem Abschluss von Versicherungen möchte die überwiegende Zahl der befragten Internet-Benützer dem Berater persönlich ins Auge sehen und seinen Rat in Anspruch nehmen. (APA)