Detroit/Wien - Der Bankrott des größten US-Autoteileherstellers Delphi (DER STANDARD berichtete) wird keine direkten Folgen für die burgenländische Österreich-Tochter Delphi Packard Austria haben, versicherte der Geschäftsführer des Zulieferunternehmens, Franz Kromp, gestern, Montag.

Die Situation in Großpetersdorf, einem der größten Industriebetriebe des Burgenlands, ist freilich schon seit geraumer Zeit angespannt. Bis Jahresende 2005 sollen nach früheren Angaben etwa 200 Arbeitsplätze abgebaut werden, der Mitarbeiterstand wird dann von 650 auf 450 gesunken sein. Begründet wird dies mit der anhaltenden Schwäche auf dem internationalen Automarkt.

Dass es mit diesem Personalabbau getan ist, hat Kromp allerdings schon vor einigen Tagen als unwahrscheinlich bezeichnet. "Es wird wohl noch etwas kommen." Konkrete Planungen dafür oder eine Vorschau darauf gebe es nicht.

Dramatische Umwälzungen befürchtet

In den USA wird indessen befürchtet, dass die Delphi-Insolvenz dramatische Umwälzungen für die gesamte Autobranche nach sich ziehen könnte. Die Pleite wird nicht nur zu Schließungen von einigen der 31 US-Standorte und zu Kündigungen unter den 50.000 Beschäftigten in den USA (weltweit sind es 185.000 Mitarbeiter) führen.

Experten sind sich sicher, dass Delphi im Insolvenzverfahren den Druck über Stundenlohnkürzungen an seine Beschäftigten und die rund 500 eigenen Zulieferer weitergeben wird, um doch noch über die Runden zu kommen. (APA, AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.10.2005)