Genf - Forscher der Universität Zürich haben Tiefschlaf-Gene entdeckt. Menschen mit einer Mutation im so genannten Adenosin-Desaminase-Gen haben einen tieferen und intensiveren Schlaf als Menschen mit dem üblicheren Gen-Typ. Das berichten Hans-Peter Landolt und Kollegen im Fachjournals "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS; Online-Ausgabe: DOI: 10.1073/pnas.0505414102).

Menschen mit dem mutierten Gen erwachen auch weniger oft während der Nacht. Die Genveränderung könnte erklären, warum einige Menschen einen tieferen Schlaf benötigen und auch haben als andere.

Aktivität der Hirnstromwellen unterschiedlich

Außerdem zeigten Menschen mit einer Mutation eines anderen Gens im Adenosin-System, dem Adenosin A2A Rezeptor, eine veränderte Aktivität der Hirnstromwellen, sowohl während des Schlafs als auch im Wachzustand. Schon früher war vermutet worden, dass genetische Faktoren für das Schlafbedürfnis eine Rolle spielen. Aber die dafür verantwortlichen Gene und ihre Funktionen waren bisher unbekannt.

Die Zürcher Forscher untersuchten die Wechselbeziehung zwischen genetischen Variationen bei schlafbezogener Hirnaktivität und dem Adenosin-Neurotransmittersystem. Adenosin ist ein chemischer Grundstein mehrerer wichtiger Baustoffe und Energieträger. Nach Angaben der Forscher spielen genetische Veränderungen im Adenosin- Neurotransmittersystem eine Rolle für das Schlafbedürfnis und die Schlafqualität der Menschen. An der Untersuchung nahmen mehr als 4.300 Probanden teil. (APA/dpa)