Wien - Die Gewerkschaftsbank Bawag und ihre bisherige Tochter P.S.K. sind seit zehn Tagen fusioniert, mit der zwangsläufig folgenden Verehelichung der beiden Bank-Betriebsräte ist es nicht so reibungsfrei gelaufen.

Am Montag wurde für ein Jahr ein gemeinsamer Übergangsbetriebsrat gewählt, bestehend aus 17 Bawag- und 15 P.S.K.-Belegschaftsvertretern. Nach diesem Jahr muss neu gewählt werden, das sieht das Gesetz so vor. Wonnewaschtrog-Stimmung herrscht dennoch keine.

Die P.S.K.-Vertreter unter ihrem streitbaren Chef Volkmar Harwanegg haben zwar ihre Mandate angenommen, die ihnen angebotenen Obmann-Stellvertreter-Funktionen aber nicht. "Wir sind uns über Sachthemen nicht einig", sagen beide Seiten unisono.

Dissonanz bei Unisono

Der Hintergrund: Die ehemaligen P.S.K.-Mitarbeiter liegen sich mit ihren Kollegen von der Bawag in den Haaren, weil sie das neue Dienstrecht, das unter dem wohltönenden Projektnamen Unisono läuft, nicht akzeptieren wollen.

Die Bawag-Arbeitnehmer sind mit ihrem Arbeitgeber dagegen bereits handelseins und haben den Deal unterschrieben. Die Umsetzung von Unisono, das eine Harmonisierung aller im Haus vorhandenen Dienstrechte bringen soll, setzt den Abschluss einer Betriebsvereinbarung voraus, "und das könnte schwierig werden", fürchtet ein Betriebsratsmitglied im Gespräch mit dem STANDARD. Zudem lehnen die P.S.K.-Arbeitnehmer die Einführung einer Betriebsratsumlage ab. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.10.2005)