Tanz aus der Schweiz: Susanne Braun

Foto: Spielboden
Gleich zwei Produktionen bei TANZ IT , dem Internationalen Festival für Gegenwartstanz und Performancekunst, relativieren die menschliche Physis zum Konsumgut. Da bietet erstens der Choreograf Chris Haring mit "liquid loft - kind of heroes II" einen Preview auf "my private bodyshop", das am 28. Oktober im Wiener Tanzquartier Premiere haben wird. Was geschieht, wenn fünf perfekte Körper, die der Gesellschaft als Ausstellungsfläche dienen, sich ihrer selbst bewusst werden und sich ihrer Makellosigkeit zu schämen beginnen? Sie sinken im Preis, degenerieren zum Restposten und Ladenhüter. Die Ausstattung für diese einzige abendfüllende Vorstellung (15. 10.) des Festivals stammt von dem Künstler-Professor Erwin Wurm. Auch "I feel sick" (12. 10.), eine Produktion des Künstlerkollektivs Pilottanzt , führt Klischeebilder von "gesellschaftlichen, austauschbaren Körpern" vor, die durch ihre mediale Massenreproduktion zu fotografischen Stereotypen mutieren. Tänzerin ist Doris Ebner . Weitere Veranstaltungen: Der Festivalorganisator Günter Marinelli persönlich setzt seinen Leib für eine Tanzinstallation ein. In "Fiensch" stellt er ein Zwitterwesen zwischen Mensch und Fisch dar (14. 10.). Die Compagnie Smafu des Schauspielers Hubertus Zorell hat sich auf Kinder- und Jugendvorstellungen spezialisiert (14. 10.). (mh/DER STANDARD, Printausgabe, 12.10.2005)