Monrovia - Die UNO-Mission in Liberia (UNMIL) hat den friedlichen Verlauf der ersten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seit dem Ende des Bürgerkriegs in dem westafrikanischen Land begrüßt. "Die Liberianer haben heute den Frieden gewählt", sagte der UNO-Sondergesandte Alan Doss in der Hauptstadt Monrovia.

In allen Wahllokalen, die er besichtigt habe, sei er von der "Geduld, der Entschlossenheit und der Freundlichkeit" der Menschen beeindruckt gewesen, fügte Doss hinzu. Die Wahlbeteiligung war hoch; erste Ergebnisse wurden für Mittwoch erwartet.

Rund 1,35 Millionen Stimmberechtigte waren aufgerufen, unter 22 Kandidaten den Staatschef zu wählen sowie 94 Abgeordnete für das Parlament in Monrovia zu bestimmen. Favoriten für das Präsidentenamt waren Ex-Fußballstar George Weah und die frühere Weltbank-Managerin Ellen Johnson Sirleaf.

Die Wahl soll eine zweijährige Übergangsperiode beenden, die nach der Flucht von Ex-Präsident Charles Taylor im August 2003 einsetzte. Damals hatten drei Krieg führende Parteien den seit 1989 andauernden Bürgerkrieg mit einem Friedensabkommen beendet. Taylor war zurückgetreten und aus Monrovia ins Exil nach Nigeria geflohen, wo er sich einer Anklage durch das UNO-Tribunal in Sierra Leone wegen Kriegsverbrechen entzieht.

In dem von 1989 bis 2003 andauernden liberianischen Bürgerkrieg wurden nach Schätzungen mehr als 300.000 Menschen getötet. Bei den Kämpfen ging es unter anderem auch um die Kontrolle der reichen Diamantenvorkommen. (APA)