IPTV-Screen

Foto: Inode

Der Internetanbieter Inode will ab kommendem Jahr ins Fernsehgeschäft einsteigen. "Killerapplikation" für das so genannte Internet-Protokoll-Fernsehen (IPTV) ist für CEO Michael Gredenberg die Möglichkeit, Lieblingssendungen zeitversetzt konsumieren zu können.

Auf der Suche nach neuen Services (und damit Umsätzen) entdecken Telekom- und Internetprovider zusehends das Fernsehen als potenzielle Einnahmequelle. Nachdem Platzhirsch Telekom Austria schon längere Zeit für sein "Tripple Play"- Angebot aonDigital TV (Telefonie, Internet und interaktives Fernsehen) die Trommel schlägt, hat nun auch Internetprovider Inode seine An- und Absichten zum Thema IPTV (Internet Protocol TV) kundgetan.

Hürde Urheberrechtsprobleme

"Von der Technik her sind wir startklar", sagt Inode-CEO Michael Gredenberg. "Die größte Hürde, die wir noch nehmen müssen, sind Urheberrechtsprobleme." Und diese seien, angesichts des internationalen Trends in Richtung Internetfernsehen, sicher auch hier zu Lande lösbar, ist Gredenberg zweckoptimistisch.

Testphase

Bis es so weit ist, gibt es zunächst einmal eine Testphase mit rund 100 "Friendly Usern" in Wien und Graz. Über ihren Inode-Breitbandanschluss sollen diese zehn der beliebtesten Fernsehprogramme empfangen und zeitversetzt konsumieren können. Bei dieser als Timeshift bekannten Möglichkeiten zeichnet Inode die Programme auf seinen Servern auf, die Kunden können die gewünschten Sendungen dann bis zu 24 Stunden später abrufen und anschauen.

"Timeshift ist die Killerapplikation von IPTV, die klassisches Fernsehen nicht bieten kann und die maßgeblich zum Erfolg unseres Angebots beitragen wird", ist Gredenberg überzeugt.

Foto: Inode

Nach dem Friendly-User-Betrieb will Inode das Internetfernsehen 2006 österreichweit anbieten. Geplant sind dann 30 bis 40 Kanäle, Timeshift für alle diese Programme sowie Video-on-Demand und Network Personal Videorecording (NPV). Bei NPV benötigt der Kunde kein eigenes Aufzeichnungsgerät, sondern kann seine Wunschsendung am Providerserver abspeichern.

Flatfee

Ein "wettbewerbsfähiger Preis" ist bei dem neuen Angebot, für das Inode eine siebenstellige Summe investiert, für Gredenberg Pflicht – Details dazu wollte er allerdings nicht nennen. Für den reinen Empfang der Fernsehgeräte werde es voraussichtlich eine Flatfee, für die Zusatzdienste ein eigenes Gebührenmodell geben. Man wolle abwarten, bis die Preise für die erforderlichen Settopboxen, die das Internetsignal für den Fernsehapparat umwandeln, noch attraktiver geworden sind.

ADSL2+

Weitere Voraussetzung für den österreichweiten Rollout ist die erweiterte Bandbreitentechnologie ADSL2+ im gesamten Inode-Netz. Diese erst ermöglicht durch ihre hohe Übertragungskapazität die störungsfreie Übermittlung von mehreren TV-Programmen gleichzeitig. (kat/DER STANDARD, Printausgabe, 13.10.2005)