Wien - Über zwei Stunden nach Mitternacht haben in der Nacht zum Donnerstag der als Nummer drei gesetzte Tscheche Radek Stepanek und der Brite Tim Henman für einen der längsten Arbeitstage in der 31-jährigen Geschichte des Wiener Stadthallen-Tennisturniers gesorgt. Erst um 02:02 Uhr beendete Stepanek das Match und qualifizierte sich durch das 6:7(2),7:6(3),6:1 als zweiter Spieler für das Viertelfinale.

Lohn für die Mühe: Stepanek muss erst am Freitag wieder auf den Court. Er trifft auf den Sieger der Donnerstag-Begegnung zwischen Titelverteidiger Feliciano Lopez und dem Österreicher Oliver Marach.

Der absolute "Spätschicht"-Rekord datiert aus dem Premierenjahr des Stadthallen-Turniers in Wien. Beim ersten Grand Prix 1974, den Vitas Gerulaitis (USA) für sich entschieden hat, gab es ein Erstrunden-Match zwischen dem Ungarn Balasz Taroczy und dem Inder Jashid Singh. Taroczy beendete damals vor 37 Zuschauern und Ball"kindern" aus der Turnierleitung (die Kinder waren vorher heimgeschickt worden) das Match gegen Singh um 2:14 Uhr früh.

Weil man aus dieser Erfahrung gelernt hatte, waren diesmal auch über 18 Jahre alte Ballkinder im Einsatz. Auch das Kontingent an Linienrichtern reichte, um stundenweise "abzulösen." Die Partie dauerte insgesamt 2:30 Stunden und damit um eine Minute länger als das Spiel von David Nalbandian gegen Grosjean zuvor.

Henman gab sich wie immer als Gentleman und beklagte sich nicht über die ungewöhnliche Nachtschicht. Er machte fehlende Matchpraxis und Kraftlosigkeit für die Niederlage verantwortlich.(APA)