Moskau/Brüssel - Nach dem Rebellen-Überfall auf die
südrussische Stadt Naltschik mit insgesamt etwa 130 Toten hat ein
russischer Politologe Besorgnis über den massiven Angriff geäußert.
"Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich im Nordkaukasus eine
ernst zu nehmende, islamistische politische Kraft gebildet hat",
betonte der Direktor des Instituts für politische Forschungen, Sergej
Markow.
Wichtigste Aufgabe im Nordkaukasus sei die Schaffung von
Arbeitsplätzen und besserer Bildungschancen für die Jugend im Süden
Russlands. "Die Regierung (in Kabardino-Balkarien) ist äußerst
korrupt. Deshalb wenden sich die Menschen von der Macht ab und laufen
zu den Islamisten über", sagte Markow.
Die Europäische Union reagierte zurückhaltend auf die Ereignisse
in Naltschik. "Wir verfolgen die Ereignisse sehr genau", sagte eine
Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel. Eine EU-Finanzhilfe in der
Höhe von 20 Millionen Euro für den nördlichen Kaukasus sei "nicht
gefährdet". Mit dem Geld sollen unter anderem Arbeitsplätze für
Jugendliche geschaffen werden.
(APA/dpa)