Fritz Plasser und Peter Filzmaier - Letzterer ist den STANDARD-Lesern auch als Kolumnist vertraut - haben mit ihrem jüngsten Opus Politik auf amerikanisch einen Leitfaden verfasst, mit dem sich jeder Interessierte hervorragend im unwegsamen Gelände des politischen Wettbewerbs in den Vereinigten Staaten zurechtfinden kann. Ermöglicht wird dies durch die profunde Sachkunde der beiden Politologen, die zu den besten österreichischen Kennern des US-Politsystems zählen und schon mehrere Bücher zu diesem Thema publiziert haben.
Nicht minder relevant ist aber auch die Herangehensweise der Autoren: Sie vermeiden es konsequent, den - auch dank der brachialen Politik der Regierung Bush gewachsenen - europäischen Bedarf an antiamerikanischen Ressentiments zu bedienen, sondern sie setzen auf vorurteilslose Nüchternheit und analytische Tiefenschärfe. Filzmaier/Plasser sind bei periodischen Lehr- und Forschungsaufenthalten in den Vereinigten Staaten auf Tuchfühlung mit US-Politikern, Kandidaten, Journalisten und Politikberatern gegangen und haben darüber hinaus intensive Recherchen der neuesten Fachliteratur unternommen.
Die einzelnen Kapitel behandeln die institutionellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer der politische Wettbewerb stattfindet, die Wahlkampffinanzierung (Stichwort: "Scheckbuchdemokratie"), die Rolle der Medien (besonders auch jene des Internets) sowie das Wahlverhalten der Amerikaner bei den Präsidentenwahlkämpfen, die bis ins Jahr 1988 zurückverfolgt werden (damals trat Bush senior gegen Michael Dukakis an), beziehungsweise bei den Kongresswahlen zwischen 1994 und 2004.