Grafik: Der Standard

Aus sieben Quellen entspringt im hintersten Stodertal die Steyr, die mit einer Länge von 70 km den längsten ausschließlich in Oberösterreich liegenden Fluss bildet. Von den Quellen bis zur Steyrbrücke nahe der Station Hinterstoder der Pyhrnbahn führt der Flötzersteig, ein höchst interessanter, beeindruckender Wanderweg, durch eine grandiose Landschaft.

Der Name des Steiges leitet sich von den Flößern her, die einst das Holz zur Enns und von dort zur Donau brachten. Geflößt wurde wahrscheinlich erst unterhalb des Strumboding-Falles; oberhalb der Kaskade – die heute nur die mutigsten und besten Kanuten überwinden – dürfte nur getriftet worden sein.

Allein der Blick in die tosenden Fluten ergibt einen guten Eindruck, wie schwierig und gefährlich die Arbeit bei der einstigen Holzbringung war, viele alte oder wieder hergestellte Bauten an der Strecke verdeutlichen noch den Blick in die Vergangenheit. Etliche Informationstafeln vermitteln zusätzlich Eindrücke. Ab dem Strumboding-Wasserfall tummeln sich die Wassersportler im Fluss, der Wanderer genießt die Gesellschaft der Rafter und Kajakfahrer, von denen nicht wenige aus benachbarten Ländern kommen.

Von vielen Stellen hat man einen beeindruckenden Blick in die romantische Dietlhölle, zum Großen Priel und zur Spitzmauer, später auch zu den Abstürzen des Kleinen Priel.

Das Problem, wie man bei Streckenwanderungen wieder zum Ausgangspunkt zurück kommt, ist im Stodertal gelöst: Mit Taxibussen oder dem Postbus lässt sich die Distanz leicht überbrücken. Damit gibt es auch keine Schwierigkeiten, nur Teilabschnitte des Flötzersteigs zu begehen. Den Strumbodingfall sollte man aber auf keinen Fall auslassen, und in Hinterstoder bietet sich ein Besuch des Alpineums an. Der Flötzersteig ist nicht schwierig, verlangt aber bei einigen Passagen Vorsicht.

Die Route: Vom Gasthof Baumschlägerreith erreicht man in einer Viertelstunde das Quellgebiet der Steyr. Zurück zum Gasthaus und weiter auf dem Flötzersteig zum Dietlgut und nach Hinterstoder. Gehzeit 2½ Stunden. Man bleibt am Flussufer, gelangt nach einer weiteren halben Stunde zum Strumbodingfall, wo man zweimal das Gewässer überquert, und wandert weiter nach Salmeranger. Bei Höbach wechselt man ans rechte Flussufer und erreicht die Steyrbrücke. Ab Strumbodingfall etwa 2 ½ Stunden.

Gesamtgehzeit 5½ Stunden, Höhenunterschied im Aufstieg 150 m, im Abstieg 450 m. Mehrere Gaststätten auf der ganzen Strecke. Wanderkarte Pyhrn-Priel, Maßstab 1:35.000 (Der Standard, Printausgabe 15./16.10.2005)