Teheran - Der Iran verdächtigt
Großbritanniens, in die tödlichen Bombenanschläge am Wochenende
im Südwesten des Irans verwickelt zu sein. "Wir sind sehr misstrauisch über die Rolle der britischen Streitkräfte bei der Verübung solcher Terror-Akte", zitierte die
Nachrichtenagentur ISNA den iranischen Präsidenten Mahmud
Ahmadinedschad mit Aussagen, die dieser während einer
Kabinettssitzung am Sonntag gemacht habe.
Der iranische Geheimdienst habe bereits bei ähnlichen
Anschlägen zuvor "die Handschrift Großbritanniens" gefunden,
wurde Ahmadinedschad weiter zitiert. Die Anwesenheit britischer
Truppen im Süden des Irak und nahe der iranischen Grenze sein
ein Unsicherheitsfaktor für das iranische und das irakische
Volk.
Fünf Tote, mehr als 80 Verwundete
Bei den beiden Explosionen in der Stadt Ahvas im Südwesten
des Iran an der Grenze zum Irak waren am Samstag fünf Menschen
getötet und mehr als 80 verwundet worden. Die britische
Botschaft in Teheran hatte schon zuvor zurückgewiesen, dass
Großbritannien irgendeine Verbindung zu den Anschlägen hat.
Iranische Behörden haben britischen Truppen bereits in der
Vergangenheit vorgeworfen, im Irak arabische Separatisten
auszubilden und zu unterstützen, die dann Anschläge in der
südwestlichen iranischen Provinz Khuzestan verübt haben.
Medienberichten zufolge hat Großbritannien dem Iran wiederum
vorgeworfen, irakische Attentäter in speziellen Trainingslagern
auszubilden. So habe eine Eliteeinheit der iranischen Armee
Mitgliedern einer radikalen irakischen Schiiten-Miliz den Bau
von Sprengsätzen beigebracht, hatte die Tageszeitung "Daily
Mirror" berichtet. Diese Sprengsätze könnten an Straßen gelegt
und ferngezündet werden. Ziel solcher Anschläge sind häufig
britische Soldaten, die den mehrheitlich schiitischen Süden des
Iraks kontrollieren. Premierminister Tony Blair hatte erklärt,
es gebe Hinweise darauf, dass die Technik für Sprengsätze mit
Unterstützung des Iran in den Irak gelange. Der Iran hatte diese
Vorwürfe zurückgewiesen. (APA)