Der Kreis der Beschuldigten in der VW-Affäre hatte sich inzwischen auf sechs Personen erweitert. Auch Hartz geriet ins Visier der Justiz. Die Zeuginnen haben dem "Focus" zufolge für den Ex-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer gearbeitet. Sie sollen für die Staatsanwaltschaft eine "große Rolle" spielen.
Schadenersatz-Forderungen
Die VW-Revision hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" inzwischen eine Liste von Reisen des früheren VW-Gesamtbetriebsratschef Klaus Volkert erstellt, die er unternommen hat und sich von VW hat bezahlen lassen. Danach kommen auf ihn Schadenersatzforderungen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro zu. Allein eine Reise auf die Inselgruppe der Andamanen im Indischen Ozean mit vier anderen Teilnehmern soll mehr als 150.000 Euro gekostet haben. Das Unternehmen werde Geld zurückfordern, wenn Summen veruntreut worden seien, betonte ein VW-Sprecher am Samstag.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen den zurückgetretenen Gesamtbetriebsratsvorsitzenden. Anlass für die Ermittlungen gegen Volkert war eine Indien-Reise Anfang 2004. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte VW für die Reise eine sechsstellige Summe bezahlt.
Konflikt um Aufsicthsrat eskaliert
Der Konflikt um die Macht im VW-Kontrollgremium dürfte derweil in den nächsten Wochen weiter eskalieren, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Es sei nicht geklärt, wer die vom neuen VW-Großaktionär Porsche beanspruchten drei Sitze im Aufsichtsrat räumen soll.