Wien - Herbert Prohaska und seine Mannschaft gaben am Samstag gegen den GAK die passende Antwort auf die am Donnerstag fixierte Trennung der Wiener Austria von ihrem Trainer nach der Saison. Die - auf Grund zahlreicher Ausfälle - "zweite Mannschaft" der Violetten bezwang die Grazer durch Treffer von Plassnegger (74.) und Jezek (89.) mit 2:0 (0:0) und feierte damit den ersten Sieg nach vier Niederlagen. Berauschend war die Darbietung vor nur 2.400 Zuschauern allerdings nicht, das tat dem Jubel der Fans für "ihren" Schneckerl allerdings keinen Abbruch. Bei beiden Mannschaften war klar ersichtlich, dass sie die Meisterschaft schon mehr oder weniger abgehakt und ihre ganze Konzentration auf das Cup-Halbfinale gelegt haben. Bei der Austria fehlten mit Rachimow, Stöger, Wagner, Schmid und Hopfer gleich fünf Mann, auch der GAK schonte Almer, Ceh, Pamic, Amerhauser und Dmitrovic. Die "Ersatzmannschaften" boten dann kein überragendes Spiel, die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab. Die Austria kam in der 13. Minute durch Plassnegger zu einer Riesen-Chance, doch Schranz rettete bei dessen Schuss aus fünf Metern. Und der Almer-Ersatz war auch bei einem Mayrleb-Schuss in der 17. Minute zur Stelle. Der GAK war nur einmal gefährlich, als Kulovits in der 15. Minute Ramusch freispielte, doch der vergab. "Wer Friedel hat, braucht keine Feinde" So blieb den Fans viel Zeit, um ihren Unmut über die Ablöse von Herbert Prohaska kund zu tun. Vor dem Spiel wurden Flugblätter mit den Worten "Koncilia und Rudas - schafft diese zwei Totengräber weg. Gebt uns Tibor Nilasyi" verteilt. Und auf der Tribüne ließen Transparente wie "Wer Friedel hat, braucht keine Feinde" und "Prohaska - einer von uns" keinen Zweifel über die Meinung des Austria-Anhangs. Und auf Grund der wenigen Ereignisse auf dem Spielfeld hallte das Stadion auch mehr von den "Herbert Prohaska"-Rufen wider, als vom Jubel über Austria-Tore. Auch verbale Schmährufe gegen Koncilia, allerdings teilweise weit unter der Gürtellinie, blieben nicht aus. In der zweiten Hälfte begann der GAK wie aus der Pistole geschossen, Walter Knaller rettete die Wiener zwei Mal vor einem Rückstand. Zunächst hatte er noch nicht viel zu halten, als Ramusch ein abgerissener Radlspeck-Schuss am Fünfer wegsprang, doch eine Minute später drehte der Kärntner einen Pötscher-Kopfball aus vier Metern mit einer ausgezeichneten Reaktion an die Innenstange des Kreuzecks, von dort sprang der Ball zurück ins Feld. Und auch bei einem Heber von Aloisi in der 57. Minute war Knaller zur Stelle. Und wie so oft rächten sich die vergebenen Chancen beim GAK: In der 74. Minute gab Datoru zur Mitte, Mayrleb verfehlt noch, doch am langen Eck hatte Plassnegger keine Mühe, auf 1:0 zu stellen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Austria in den zweiten 45 Minuten harmlos geblieben. Der GAK antwortete fast mit dem Ausgleich, doch ein Kopfball von Ehmann in der 83. ging nur an die Latte und so kam die Austria aus einem Konter noch zum 2:0: Datoru spielte einen Lochpass auf Jezek, der umspielte Schranz und schoss ein. Der Anhang bejubelte aber nicht die Mannschaft, sondern nur Herbert Prohaska. Austria Wien - GAK 2:0 (0:0) . Horr-Stadion, 2.400/richtig, Brugger. Tor: 1:0 (74.) Plassnegger 2:0 (89.) Jezek Austria: Knaller - Dospel - Scharner, Pfeffer - Darazs, Stary (59. Kovacevic/64. Tamandl), Jezek, Leitner, Plassnegger - Mayrleb (76. Sobczak), Datoru GAK: Schranz - Lipa - Ehmann, Hartmann - Pötscher (78. Pamic), Kulovits, Sick, Aloisi (69. Dmitrovic), Radlspeck (78. Amerhauser) - Ramusch, B. Akwuegbu Gelbe Karte: Plassnegger bzw. Sick, Hartmann, Akwuegbu