Wien - Die zu 100 Prozent dem ÖGB gehörende BAWAG P.S.K. muss den 425 Mio. Euro schweren Kredit an den angeschlagenen US-Börsemakler Refco notfalls aus der eigenen Tasche zahlen. ÖGB-Finanzchef Weninger hat am Montagabend im Interview mit der APA ausgeschlossen, dass Gewerkschaftsgelder zur Deckung von BAWAG-Verlusten herangezogen werden könnten, falls Refco den Millionenkredit nicht zurückzahlen kann.

Im Gegenteil: Die BAWAG habe in den vergangenen zehn Jahren rund 80 bis 90 Mio. Euro Dividende an den ÖGB ausgeschüttet. Und das soll auch heuer so sein. Weninger geht auch für 2005 von einer Ausschüttung in Höhe von rund 15 Mio. Euro aus. Für Konsequenzen im BAWAG-Management sieht der Aufsichtsratspräsident "jetzt einmal keinen Anlass".

Würde jetzt zum Stichtag eine Bilanz für die BAWAG P.S.K. erstellt, würden sich die Refco-Kredite zur Gänze niederschlagen. Die BAWAG P.S.K. könnte jedoch selbst einen Maximalausfall des Kredits notfalls aus Gewinnrücklagen decken, sagte Weninger. Er gehe aber nach wie vor davon aus, dass es nicht zum "Maximalschaden" kommen wird.(APA)