Die teilweise
umstrittene Buchsuche
von Google, die
Volltextsuche in
Büchern ermöglicht,
startete jetzt in
Österreich.
Redaktion
,
Autoren lieben Google,
weil die Suchmaschine inner
halb weniger Jahre zu einem
fast unverzichtbarem Rechercheinstrument geworden ist.
Alle Autoren? Nicht ganz –
manche sehen sich durch
"Google Print", einer Volltextsuche für Buchtexte, in ihren
Urheberrechten verletzt; der
US-Autorenverband Authors
Guild hat darum Ende September Klage gegen Google
eingebracht. Jetzt könnte die
Kontroverse in eine neue, internationale Runde gehen:
Montag startete Google Print
auch in europäischen Ländern, darunter Österreich.
Wie die Netzsuche
Die Suche nach einem
Schlagwort in einem Buch
funktioniert so wie eine Internetsuche: Google liefert gefundene Titel und auf Mausklick
ein Bild der jeweiligen Seite –
nicht aber das ganze Buch.
Eine ähnliche Buchsuche
wird seit geraumer Zeit auch
vom Onlinehändler Amazon
angeboten.
"Es
ist wie Reinhören in ein Musik-MP3
"Namhafte Verlage" würden
sich an dem Projekt beteilig
ten, erklärte Google-Sprecher
Stefan Keuchel dem
Standard
,
im August sei Google Print
auch für kleine und mittlere
Verlage geöffnet worden. "Es
ist wie Reinhören in ein Musik-MP3 und öffnet den Verlagen neue Verkaufsmöglichkeiten für diese Titel."
Eine Kooperation mit großen Bibliotheken, um deren
urheberrechtsfreien Inhalte
älterer Werke zugänglich zu
machen, gibt es hingegen derzeit erst in den USA und mit
Oxford. In Europa stieß das Bibliotheksprogramm teilweise
auf heftige Kritik, vor allem
aus Frankreich, das eine kulturelle "Hegemonie" des US-Anbieters über europäisches
Kulturerbe befürchtet.
Johanna Rachinger, Direktorin der Österreichischen Na
tionalbibliothek, sieht hingegen eher Chancen. Zum einen habe das Google-Projekt
zu einer europäischen Initiative geführt, um EU-Mittel für
eine Digitalisierung europäischen Kulturgutes zu erhal
ten. Zum anderen: "Wenn
Google uns ein tolles Angebot
macht, dann werde ich das genau prüfen. Wir haben großartige Schätze und unser Ziel ist
es, den freien Zugang zu unseren Inhalten möglichst vielen
Benutzern zu ermöglichen." (Helmut Spudich, DER STANDARD Printausgabe, 19. Oktober 2005)
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