Kein Wunder also, dass die Parteien die Zielgruppe als solche erkannt hätten und bereit seien, über deren Anliegen mitzudiskutieren. "Noch im vorvorletzten Wahlkampf wäre das Podium nicht so gut besetzt gewesen", stellte Hosi- Obmann Christian Högl zu Beginn der Podiumsdiskussion "Wien wählt warm" fest.
Ins wohlfrequentierte Wiener Hosi-Zentrum gekommen waren sechs Parteienvertreter. Fünf von ihnen – SPÖ, Grüne, KPÖ, ÖVP und BZÖ – zeigten sich, mehr oder weniger nachhaltig, schwul-lesbischen Forderungen gegenüber nicht verschlossen. Nur FP-Landtagsabgeordneter Harald Stefan bestand darauf, "gesellschaftliche Akzeptanz" als rein lesbisch-schwule Holschuld zu betrachten.
"Die Gesellschaft" – so Stefan – sei eben noch nicht reif für eingetragene Partnerschaften – auch solche auf kommunaler Ebene, wie sie etwa die Grünen als "Wiener Ehe" einfordern –, ebenso wenig für eine Informationskampagne gegen Homosexuellenfeindlichkeit in Wien, die Grüne wie SPÖ gleichermaßen ventilieren – Letztere als Aktion der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen.