New York - Die interne Überwachungsbehörde der Vereinten Nationen (OIOS) hat sich besorgt über die zunehmenden Klagen über gravierendes Fehlverhalten von UNO-Personal gezeigt. Immer häufiger komme es vor, dass sich Mitglieder der weltweiten UNO-Friedensmissionen des sexuellen Missbrauchs oder der Korruption schuldig machten oder gemeinsam mit Einheimischen in großem Stil Treibstoff aus den UNO-Depots entwendeten, berichtete die OIOS am Dienstag in New York.

Als ein Beispiel nannte die Überwachungsbehörde die Zustände in der von der UNO verwalteten serbischen Provinz Kosovo. Dort habe eine 18-monatige Untersuchung unter anderem ausufernde Korruption in zahlreichen staatlichen Unternehmen, vor allem auf dem Energiesektor, ans Licht gebracht.

Als Konsequenz forderte die OIOS in ihrem Bericht, klare Verfahren zu schaffen, wie mit Fehlverhalten von UNO-Personal umzugehen sei. Nach mehreren Aufsehen erregenden Korruptionsfällen hatte der UNO-Jubiläumsgipfel im vergangenen Monat striktere Kontrollen und ein strafferes UNO-Management angemahnt. Ein am Dienstag veröffentlichter Vorschlag der UNO sieht unter anderem vor, dass alle Angestellten vom Direktor an aufwärts ihre Finanzen offenlegen sollen. (APA)