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Foto: AP/dpa/Weihrauch
Dass Frauen in der Werbung imagemäßig immer noch zwischen dem Mittelalter und der ersten eigenen Waschmaschine rangieren, ist auch im Jahr 2005 evident: "Ja haben sie denn keinen Wasserenthärter verwendet?"

Selbst wenn Frauen nicht als (halb-)nacktes Kosmetiktestobjekt oder beinah bekleidete Dekoration zum Verkauf von Rasenmähern, Starkbier oder Vereisungsschutz Einsatz finden, werden sie überwiegend als mittel- bis unterbelichtete Heimchen präsentiert. Als solche denken sie sehr viel über tolle Windelverschlüsse nach, vergleichen mit strahlendem Lächeln die Preise im Supermarkt, tauschen sich über Verdauungsprobleme mit Freundinnen aus oder freuen sich schon aufs Wäschewaschen, wenn die den Haushaltsalltag unterbrechenden blöden Ferien endlich vorbei sind.

Zu letztgenanntem Thema läuft seit einiger Zeit ein Spot im Fernsehen, der einen den Kopf schütteln lässt. Man sieht eine Familie im Urlaub. Mann, Frau, zwei Kinder, die campen, also zwar freiwillig aber irgendwie doch entbehrungsreich urlauben.

Die Kinder tollen, der Mann murkst herum und am Heimweg, nach zwei Wochen, wird der Frau unterstellt, keine anderen Fantasien zu haben, als endlich wieder mit ihrem geliebten Waschmittel die Dreckwäsche der gesamten Plage zu bewältigen. Wenn schon Mittelalter, dann bitte konsequent: Ritterrüstungen nur ölen, nie waschen! (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 20.10.2005)