Die Schank im neuen MAK-Gourmethaus ist eine "Budl-Lounge" und verbindet Kaffeehaus (vorne) mit Restaurantbereich (dahinter), weiter hintern gibt es einen Glaspavillon als Extrazimmer, der Gartenbereich bleibt bestehen.

Visualisierung: Eichinger oder Knechtl

Der Glaspavillon

Visualisierung: Eichinger oder Knechtl

Gemunkelt wurde bereits viel über die Umgestaltung des Cafés im Museum für angewandte Kunst, gestern präsentierte nun Direktor Peter Noever die neuen Betreiber, den neuen Küchenchef, ein neues gastronomisches Konzept – und die neue Architektur.

Wien – Alles neu im MAK – die Architektur kommt von den Wiener Raumkünstlern Eichinger oder Knechtl und dürfte Wien eines der spannendsten zeitgenössischen Lokale bescheren: Entsprechend dem von Ex-Steirereck-Küchenstar Helmut Österreicher gemeinsam mit Wolfgang Rosam als Vertreter der Investorengruppe ausgekochten Konzept wird das neue Lokal im MAK in verschiedenen Zonen zum Kaffeehaus und zum Gasthaus.

Auf der Ringseite signalisiert ein leuchtendes, begehbares Raumobjekt, das auf Lokalebene ein paar Meter in den Straßenraum ragt, den Eingang zum neuen "Österreicher im MAK". Hier, in der ersten Lokalzone, befindet sich mit der gemütlichen "Budl Lounge" der offene, Überblick bietende Kaffeehausteil. Eine Bar zieht sich als Neuinterpretation der traditionellen Gasthausschank wie ein Rückgrat durch den großen Raum. Ein lang gestrecktes Lusterobjekt begleitet sie.

Gregor Eichinger: "Der Luster ist die Klammer, die den zeitgenössischen Auftritt von der Ringseite bis in den Gartenbereich hin verbindet." Auch auf der Gartenseite durchdringt die neue Architektur das alte Haus und mündet in einen voll verglasten Kubus. Der stellt das traditionelle Gasthausextrazimmer dar, ist aber im Gegensatz zum Kaffeehausbereich in Kojen geteilt, die den Gästen jene Intimität bieten, die für Besprechungen oder Techtelmechtel erforderlich ist. Der beliebte Gastgarten bleibt erhalten und wird lediglich aufgefrischt.

Eichinger: "Hier kommt ein völlig anderes gastronomisches Konzept zum Tragen, als es bei dem tollen Kaffeehaus von Hermann Czech der Fall war." Laut Noever hatte das ehemals so beliebte MAK-Café seine Anziehungskraft in den letzten Jahren deutlich verloren, was neue Betreiber und die entsprechende räumliche Adaption notwendig machte.

Eröffnet wird im Februar, einen vorausschauenden Blick in Küche und Töpfe des neuen Lokals tut das Rondo in seiner morgigen Ausgabe. (uwo, DER STANDARD Printausgabe 20.10.2005)