Durch die Analyse einzelner Pixel der Satellitenbilder ließen sich erstmals auch die Folgen des selektiven Holzeinschlages messen, bei dem nur ausgewählte, wirtschaftlich interessante Bäume aus dem Wald gefällt werden.
Belastete Atmosphäre
Die vollständig gerodeten und die durch Holzeinschlag schwer geschädigten Flächen zusammen seien im Zeitraum 1999 bis 2002 um 60 bis 128 Prozent größer gewesen, als bisher bekannt. Pro Jahr werde so eine Fläche von 14.000 Quadratkilometern Regenwald vernichtet, schreiben die Autoren der Carnegie Institution und der Stanford University. Dadurch würden viele Tiere und Pflanzen bedroht, das Risiko von Waldbränden und Erdrutschen steige erheblich. Überdies würden 25 Prozent mehr Kohlendioxid freigesetzt.
Das Satellitensystem stellte sogar in Naturschutzgebieten illegale Rodungen fest. "Wir haben mit viel Kahlschlag gerechnet", sagte Co-Autor Michael Keller von der amerikanischen Forstbehörde. "Aber das Ausmaß ist viel dramatischer, als wir befürchtet haben."
Massives Artensterben
Jährlich gehen nach Schätzungen 16 Millionen Hektar tropischer Regenwald verloren - das entspricht etwa der halben Fläche Deutschlands. Die Zahl der jedes Jahr in den Tropen aussterbenden Arten wird auf 50.000 veranschlagt. Das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet ist mit mehreren Millionen Quadratkilometern das Tiefland des Amazonas.