Von den 24 ÖVP-Landtagssitzen werden nur zwei von Frauen besetzt. Es sind dies die beiden Alt-Mandatarinnen Walpurga Beutl, 59, bisher dritte Landtagspräsidentin, sowie die 71 Jahre alte Behindertensprecherin Anne-Marie Wicher. Der große Rest, 22 Mandate, werden von Männer besetzt.
Beim Gerangel um die VP- Landtagssitze geht es aber nur vordergründig um eine Anhebung des Frauenanteils, vielmehr um eine "Bestrafung" zweier Politiker – Landesgeschäftsführer Andreas Schnider und Noch-Wirtschaftslandesrat Gerald Schöpfer –, die Noch-Parteichefin Waltraud Klasnic nahe stehen und denen eine Mitschuld am Wahldebakel angelastet wird.
Schnider und Schöpfer wurden in den letzten Tagen mehr oder weniger freundlich zum Mandatsverzicht aufgefordert. Beide denken aber nicht daran, dem Druck nachzugeben. Schnider: "Ich werde sicher nicht auf eine Mandatsausübung verzichten." Er werde ohnehin seine Funktion als Landesgeschäftsführer zurücklegen. Auch Schöpfer beharrt auf seinem Mandat. Schöpfer zum Standard: "Ich werde das Mandat mit großer Freude annehmen. Man kann mich nicht zwingen. Ich soll ja eigentlich nur deshalb verzichten, weil ich nicht im Wirtschaftsbund bin. Man hat mir gedroht, mich medial zu verfolgen, aber da ist man bei mir beim Falschen. Man soll lieber aus Vergangenem lernen. Die beschlossene Mandatsliste nicht zu akzeptieren wäre demokratiepolitisch sehr bedenklich."