Ausstellung im Naturhistorischen Museum - Himmelsshow im Planetarium lässt den Himmel vor 3.600 Jahren wieder erstehen
Redaktion
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Wien - Die im Juli 1999 von zwei Raubgräbern entdeckte, 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra gilt als älteste konkrete Sternenabbildung der Menschheitsgeschichte. Vom 9. November 2005 bis 5. Februar 2006 ist die Himmelscheibe im Original im Kunsthistorischen Museum Wien und damit erstmals außerhalb Deutschlands zu sehen. Mit archäologischen Funden aus ganz Europa soll die Ausstellung "Der geschmiedete Himmel - Die Himmelsscheibe von Nebra" die BesucherInnen in die Welt der Mythen und Riten der Bronzezeit entführen.
Himmel über Nebra live erleben
Gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum richten die astronomischen Einrichtungen des Verbandes Wiener Volksbildung (Planetarium Wien, Urania-Sternwarte, Kuffner Sternwarte) ein umfangreiches Rahmenprogramm aus, das sich an unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen richtet. Führungen, Vorträge und Aktionstage in den Institutionen laden dazu ein, die astronomische, mythische und historische Dimension der Himmelsscheibe zu entdecken. So lässt die Himmelsshow im Planetarium Wien den Himmel über Nebra vor 3.600 Jahren wieder erstehen. Eine "Reise durch die Nacht" soll die BesucherInnen in die Zeit der Himmelsscheibe versetzen. Für die Ausstellung im Kunsthistorischen Museum und wahlweise einen Planetariums- oder Sternwartenbesuch wird ein Kombiticket für 12 Euro angeboten.
Kultgegenstand
Die Himmelsscheibe von Nebra ist rund zwei Kilogramm schwer, misst einen Durchmesser von etwa 32 Zentimeter. Sie war Kultgegenstand und beschreibt das Weltbild der Bronzezeit: Die Menschen stellten sich die Erde als Scheibe vor, über der sich kuppelförmig der Himmel wölbt. Zugleich wurde das Stück in der kalenderlosen Bronzezeit-Epoche als Instrument zur Bestimmung von Sommer- und Wintersonnenwende benutzt, um danach den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat und Ernte des Getreides zu ermitteln. (red)
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