Es gehe "weniger um abstraktes Wissen wie das Verfassen eines Bescheids", sondern um Arbeitsabläufe "wie das Anlegen eines Personenstammdatensatzes und darum, wie ich die Informationen vom Kunden erfrage". Mit der Betonung des Kunden will Winter explizit weg vom
"beamtenrechtlichen Dienstprüfungssystem", das trotz der Auflösung 1994 nachglüht und "in erster Linie Beamtenkarrieren fixierte". Mit den täglichen Geschäftsfällen habe dieses Ausbildungssystem relativ wenig zu tun gehabt.
Einen Meilenstein der Mitarbeiterausbildung stelle "C4learning@ams" dar – ein Lernsystem, das mittlerweile 1800 der österreichweit 4800 AMS-Mitarbeiter absolvierten. Die vier "C" stehen für "comprehensive" ("umfassend"), "collaborative" ("gemeinschaftlich"), "creative" und "computer assisted". Ausgangspunkt war der Wunsch nach Verkürzung der Präsenzzeiten in der Ausbildung, und nach Einschränkung der anfallenden Kosten. So basiert das System
auf einer Verknüpfung von gemeinschaftlich besuchten Lehrmodulen und orts- und
zeitunabhängigem Lernen in den AMS-Geschäftsstellen. Da die Nutzung von Computern in der Ausbildung immer schon sehr intensiv war, fiel es nicht schwer, teilweise auf E-Learning umzustellen.
Natürlich werde so "der soziale Faktor eingeschränkt", wie Winter zugibt: "Einerseits
sagt man, durch das Reden kommen die Leute zusammen, andererseits fällt aber so ein
großer Teil der Pausengespräche weg." Dennoch gelinge es mit den aufgrund der ständigen arbeitslosengesetzlichen Veränderungen im 14-Tage-Rhythmus aktualisierten Lerninhalten, den Mitarbeitern in allen Bundesländern zu vermitteln, "dass wir alle am selben Strang ziehen".