Die Übernahmeverhandlungen um den Berliner Verlag haben am Freitag laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" eine überraschende Wendung genommen. Die Investmentgruppe 3i habe das Triumvirat der Bieter verlassen. Jetzt verhandelten nur noch der Mecom-Chef David Montgomery und die US-Investmentfirma Veronis Suhler Stevenson mit Holtzbrinck über den Berliner Verlag, das allerdings mit Hochdruck. Ein Abschluss sei für den Beginn der nächsten Woche durchaus zu erwarten, hieß es aus Verhandlungskreisen. Holtzbrinck lehnte eine Stellungnahme ab.

VSS soll die große Mehrheit erhalten

Jetzt wollen laut "FAZ" Montgomery und VSS den Berliner Verlag alleine kaufen, die Amerikaner wollen angeblich den bisherigen Anteil von 3i übernehmen, was bedeute, dass sie die große Mehrheit hielten. Von Montgomery heißt es, dass er bei Abschluss des Deals zehn bis fünfzehn Prozent der Anteile halten wolle. Auch soll inzwischen der verhandelte Kaufpreis höher liegen als bei den bisher in Rede stehenden 150 bis 160 Mio. Euro. Zwischen dem mecom-Chef David Montogomery und dem Deutschland-Chef von 3i soll es dem Bericht zufolge zu einem Eklat über die Art und Weise der Verhandlungen gekommen sein.

Auch der DuMont-Verlag bemüht sich weiter, beim Verkauf der "Berliner Zeitung" noch zum Zuge zu kommen. "Wir haben ein finanziell deutlich modifiziertes Angebot hinterlegt", hatte die "Financial Times Deutschland" den Sprecher der Verlags-Geschäftsführung Heinz Kiegeland zitiert. Sollte das vorgelegte Angebot nicht ausreichen, sei der Verlag verhandlungsbereit, sagte Kiegeland der Zeitung zufolge. (APA)