Wien - Rund 1.500 Jungunternehmer haben sich am Donnerstag beim ersten österreichischen "Gründertag" über steuer- und gewerberechtliche Fragen und förderspezifische Anliegen informiert. Veranstalter der heuer erstmals durchgeführten Initiative waren Finanzministerium und Wirtschaftsministerium. Unter dem Motto "Unternehmen Sie was!" standen am Donnerstag an 34 Orten in ganz Österreich - Beratungs- und Förderstellen des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), der Austria Wirtschaftsservice (aws), der Österreichischen Tourismusbank und der Forschungsförderungsgesellschaft - Experten für Anfragen zur Verfügung.

Mehr Neugründungen

Die Zahl der Neugründungen in Österreich nimmt zu: Wurden im Jahr 2000 noch 20.000 Unternehmen neu gegründet, waren es 2004 bereits knapp 30.000. Die Regierung führt dies auch auf Maßnahmen wie die Steuer- und Gewerbereform zurück. Für das laufende Jahr 2005 erwartet die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) 31.000 Neugründungen.

Der Großteil der neugegründeten Unternehmen kommt aus dem Bereich Gewerbe und Handwerk gefolgt vom Handel und der Informations- und Consultingbranche. Die Selbständigenquote liegt in Österreich mit 8 Prozent unter dem EU-Durchschnitt von 10 Prozent. Allerdings seien heimische Neugründungen beständiger als im EU-Schnitt, heißt es.

"Man sieht, dass die Gründer wissen, was sie wollen", beschreibt aws-Geschäftsführer Peter Takacs die Stimmung. "Viele Besucher haben sich auf den Gründertag sehr gut vorbereitet und kommen bereits mit konkreten Vorstellungen", so Takacs.

Gründung bald realisieren

90 Prozent der BesucherInnen gaben an, in den nächsten sechs bis zwölf Monaten ihre Gründungspläne verwirklichen zu wollen. Was dabei erfreut: An einzelnen Beratungsstellen seien 40 Prozent der GründerInnen in spe Frauen gewesen. Das Alter der BesucherInnen bewegte sich zwischen 25 und 40 Jahren.

Die austria wirtschaftsservice erwartet als Ergebnis des Gründertages eine "signifikante Zunahme der Nachfrage nach Gründungsförderungsprodukten". Im Schnitt betreute die aws bereits bisher jährlich rund 2.300 Gründungs- und Jungunternehmerprojekte. (APA, red)