Grafik: DER STANDARD

Der hoch über den Seebergsattel an der Südgrenze Österreichs aufragende Kärntner Storschitz erfreut sich besonderer Beliebtheit und wird – wie man dem Gipfelbuch entnehmen kann – auch im Winter bei schwierigen Verhältnissen bestiegen. Wer jemals auf dem schmalen, felsigen Gipfel verweilt hat, wird sich über die Attraktivität des Berges nicht wundern: Die Aussicht ist einfach traumhaft. Sie reicht zu den Steiner Alpen, zu den benachbarten Erhebungen der Karawanken wie Hochobir, Petzen, Koschuta, zur Triglavgruppe, zur Koralpe und bis zu den Niederen Tauern. Als nicht weniger beeindruckend erweist sich der Tiefblick zum Seebergsattel, ins Vellachtal und zu einem Teil des Drautales.

Der Kärntner Storschitz ist auch für seine vielfältige Pflanzenwelt und für seine Almrauschbestände auf der Westseite bekannt.

Vom Tal aus gesehen gibt sich der Berg mit seinen bizarren Wänden im Osten als unnahbar, für Schwindelfreie und Trittsichere aber bietet seine Besteigung keine besonderen Schwierigkeiten. Der Krainersteig, den man am besten im Aufstieg begeht, ist überaus romantisch und abwechslungsreich, aber steil. Eine Querung durch schrofiges Gelände und felsige Abschnitte im Bereich des Grates sind bestens mit Stahlseilen gesichert. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Ebenso beim Abstieg zum Pasterksattel, denn der oberste Teil des Steiges ist stark geneigt sowie meist nass und rutschig.

Beschilderung und Markierung sind tadellos, doch bei schlechtem Wetter sollte man die Tour unterlassen, denn auf dem Grat entfaltet der Sturm seine volle Kraft. Außerdem lässt sich die Runde nicht verkürzen.

Die Route

Vom Seebergsattel steigt man auf einem Forstweg gemütlich bis zu zwei Jagdhütten auf und hält sich dort links. Nun wird's steil. Man erreicht die Grenze, folgt dieser ein Stück. Dann wendet sich der Pfad in felsiges Terrain. Über eine Scharte hinweg geht es in die Westflanke und zum Gipfel. Gehzeit 2 Stunden.

Der Abstieg erfolgt nach Norden. Beim Kepp wendet man sich rechts und steigt zum Pasterksattel ab. Auf einer Forststraße, später auf einem Steig, dann wieder auf einer Forststraße – mit Gegensteigung – erreicht man die Jagdhütten und kehrt auf bekanntem Weg zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Gipfel 2 Stunden. (DER STANDARD, Printausgabe vom 22./23.10.2005)