Bischkek/Moskau - Nach einer blutigen Gefangenenmeuterei in der zentralasiatischen Republik Kirgisien haben am Samstag in der Hauptstadt Bischkek rund tausend Menschen den sofortigen Rücktritt des Ministerpräsidenten Felix Kulow gefordert. Die Teilnehmer der unbewilligten Demonstration machten Kulow für den Tod des Vorsitzenden des parlamentarischen Rechtsausschusses, Tinitschbek Akmatbajew, verantwortlich, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.

Eine Gruppe von Abgeordneten verlangte für den Sonntag die Einberufung einer Sondersitzung des Parlaments, um über die Absetzung Kulows zu beraten.

Akmatbajew und zwei Assistenten waren beim Versuch getötet worden, eine seit Tagen andauernde Häftlingsrevolte durch Verhandlungen zu beenden. In dem Gefängnis für verurteilte Schwerverbrecher bei Bischkek hatten seit Dienstag hunderte Strafgefangene gegen die nach ihren Angaben unzumutbaren Haftbedingungen protestiert. Nach kirgisischen Medienberichten war ein Großteil des Wachpersonals geflohen. Angaben über die genaue Opferzahl der Meuterei wurden keine gemacht. (APA/dpa)